Mülheim. Die Designerin Janina Lummertzheim entwirft Illustrationen zu Problemen im Tierschutz. Es sollen Denkanstöße sein, eines möchte sie jedoch nicht.

Ein Tier schaut traurig. Es ist eine Kuh, gefangen in einer Flasche. Sie ist mit „Milch“ markiert. Der Kuh bricht das Herz, Tränen laufen ihre Wangen herunter. Solche Illustrationen erstellt Janina Lummertzheim für Shirts, Postkarten oder Bilder. Die Mülheimerin möchte damit auf Tierschutz aufmerksam machen.

Die Geschichte beginnt vor zehn Jahren. Damals kaufte sich die Speldorferin ihre Perserkatze Coco von einer Hobbyzüchterin, aus einer Qualzucht. „Das brachte den Stein ins Rollen. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht“, erzählt sie. Denn: „Dadurch habe ich einem Tierheim-Tier die Chance auf ein Zuhause verbaut.“ Da sie seit dem Jugendalter Vegetarierin ist und sich seit 2012 vegan ernährt, kamen ihr immer mehr Gedanken zu Themen, die sich um den Tierschutz und das Verarbeiten tierischer Produkte drehen.

Grafikerin entdeckte das Zeichnen als Kind für sich

Ihre Zeichnungen macht die junge Frau digital. In einem Shop verkauft sie eine Auswahl ihrer Werke.
Ihre Zeichnungen macht die junge Frau digital. In einem Shop verkauft sie eine Auswahl ihrer Werke. © FUNKE Foto Services | Tamara Ramos

Die junge Frau hat Kommunikationsdesign studiert und arbeitet heute als Grafikdesignerin. Das Zeichnen machte ihr bereits als Kind Spaß und so verbindet sie es mit ihrem Hobby neben der Arbeit. Den Anstoß dazu gab eine Kommilitonin, als über die Tierschutzorganisation Peta ein Shirt-Contest veranstaltet wurde. Janina Lummertzheim entwarf eine Zeichnung und wurde unerwartet Zweite. „Meine Freundin sagte, dass ich unbedingt mehr daraus machen soll“, erinnert sich die 29-Jährige.

Und so entstanden Schritt für Schritt immer mehr Illustrationen, rund 250 hat die Tierschützerin bisher erstellt. Mal braucht sie nur 30 Minuten für einen Entwurf, mal bis zu fünf Stunden. Mit dem Ergebnis, in das ihre Emotionen und ihre Meinung einfließen, möchte sie Denkanstöße geben. Ihr Konzept: „Ich möchte in erster Linie über Themen aufklären. Die Leute sollen sich Gedanken machen, missionieren möchte ich sie nicht.“ Ihre Ideen im Kopf sehen zwar auf ihrem Pad, auf dem sie zeichnet, oft anders aus, doch sie ist zufrieden.

Viele Fans in den sozialen Netzwerken

Künstlername aus mehreren Teilen zusammengesetzt

Janina Lummertzheim zeichnet unter dem Künstlernamen Eden Lumaja. Darauf ist sie durch ihren eigenen Namen und den ihres Katers gekommen.

Der Kater heißt Eden. Die Tierrechtsaktivistin heißt vollständig Janina Magdalena Lummertzheim. Die beiden Vornamen hat sie umgedreht und abgekürzt an den Beginn ihres Nachnamens gesetzt.

Die Preise in ihrem Shop bewegen sich zwischen 20 Euro für eine Tasche mit Motiv und 30 Euro für ein Langarmshirt.

Ihre Illustrationen veröffentlicht die junge Frau im Internet auf ihrer Webseite und über soziale Netzwerke, wo sie viele Fans hat (Facebook: 11.500, Instagram: 3560). Dort geben die User auch mal Wünsche ab. Aktuell beschäftigt sich Janina Lummertzheim daher mit Listenhunden. Ein Thema, mit dem sie im Vorfeld wenig Kontakt hatte.

„Ich lese mich ein und recherchiere, bevor ich eine Zeichnung entwerfe“, sagt sie, um sich selbst ein Bild zu machen. „Für manche ist eine Illustration schon mal zu extrem, für andere nicht extrem genug.“ Mit einem Landwirt führte sie zu einer kritischen Illustration zur Milchproduktion mal eine kleine Diskussion, nachdem er ihre Arbeit anfochte.

Nischenthemen funktionieren gut

Demnächst möchte sie sich dem Thema Lederherstellung widmen, zu Pelzen hat sie bereits gezeichnet. „Solche Nischenthemen funktionieren gut“, hat die Grafikerin festgestellt. Wenn es geht, möchte sie viele Tiere in ihre Zeichnungen einbinden. Auf einer ist daher nicht nur die Kuh im Milchglas gefangen, sondern daneben auch ein Fisch in einer Konservendose sowie ein Schwein in einer Fleischverpackung.