In Essen-Haarzopf ist die Amerikanische Faulbrut ausgebrochen. Der Sperrbezirk reicht bis Mülheim. Im schlimmsten Fall sterben viele Bienen.
Vergangene Woche wurden im Bienenstand eines Speldorfer Imkers Erreger der Amerikanischen Faulbrut nachgewiesen – die Konsequenz: Ein Untersuchungsgebiet im Radius von 1.000 Metern wurde eingerichtet. Nun laufen auch weitere Teile der Bienenbevölkerung im Mülheimer Stadtgebiet Gefahr, sich mit der Seuche zu infizieren.
Grund dafür ist ein Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut in Essen-Haarzopf. Da es sich dort nicht nur um den Nachweis der Erreger, sondern bereits um einen Ausbruch der sogenannten Bienenpest handelt, müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, wie Amtstierärztin Dr. Heike Schwalenstöcker-Waldner auf Anfrage erklärt.
Seuchenverordnung schreibt genauen Umgang vor
Im Umkreis von 1.000 Metern rund um den Ausbruchsort in Essen-Haarzopf wurde ein Sperrbezirk eingerichtet – Teile davon reichen bis ins Mülheimer Stadtgebiet. „Wann der Sperrbezirk aufgehoben werden kann, ist noch unklar“, sagt Schwalenstöcker-Waldner. Nach frühestens zwei bis spätestens neuen Monaten ist mit einer Freigabe zu rechnen, vorausgesetzt es läuft alles nach Plan.
Denn laut Bienen-Seuchenverordnung ist das Prozedere im Falle eines Ausbruchs der Seuche klar: Bei einer ersten Untersuchung werden die befallenen Teile der Bienenbevölkerung ausgemacht und getötet. Die Bienenstöcke der befallenen Tiere müssen saniert werden. Bei einer zweiten Untersuchung, die in der Regel einige Monate später stattfindet, wird geprüft, ob die Seuche gänzlich ausgerottet werden konnte. „Gibt es erneute Befunde, geht das Prozedere erneut los“, erklärt Amtstierärztin Schwalenstöcker-Waldner.
Übertragung auch über weite Strecken hinweg möglich
Der Sperrbezirk im Mülheimer Stadtgebiet betrifft sechs gemeldete Bienenhalter, „es kann durchaus sein, dass auch ungemeldete Halter betroffen sind“. Alle gemeldeten Halter müssen ihre Bienenvölker der Untersuchung eines Sachverständigen unterziehen.
Die Übertragung der Amerikanischen Faulpest ist auch über mehrere hundert Meter hinweg möglich, wie Dr. Heike Schwalenstöcker-Waldner weiß: „Es gibt Bienen, die bei benachbarten Völkern räubern – sie stehlen Nektar oder Honig direkt aus den Waben.“ Dabei käme es häufig zu einer Verbreitung von Bienenkrankheiten.