Mülheim. . Die Debatte um die industrielle und gewerbliche Entwicklung Mülheims geht weiter. Die CDU legt zum Masterplan nun einen Zehn-Punkte-Katalog vor.
Nachbesserungen im umstrittenen Entwurf für den „Masterplan Industrie und Gewerbe“ fordert die CDU. Mit einem Zehn-Punkte-Katalog geht die Union in den nächsten Wirtschaftsausschuss am 28. Mai.
Die Union will im Masterplan ausdrücklich klargestellt sehen, wie hoch der von verschiedenen Seiten ermittelte Bedarf an Gewerbeflächen in der Stadt ist. Sie will offenbar auch dargestellt sehen, dass von „Flächenfraß“ in den vergangenen Jahren überhaupt keine Rede sein könne.
CDU fehlt Bekenntnis zum Wissenschaftsstandort
Der CDU fehlen im Masterplan-Entwurf auch ein klares Bekenntnis zur Zukunft des Wissensstandortes sowie konkrete Aussagen zur Entwicklung am Büromarkt, zu weichen Standortfaktoren wie Bildung, Kultur und Sport oder zur Perspektive von wichtigen Standorten wie Rhein-Ruhr-Hafen und Flughafen-Areal.
Die Mängelliste, die die CDU aufstellt gegen den Masterplan-Entwurf, den „ihr“ Wirtschaftsdezernent Peter Vermeulen (CDU) federführend aufgestellt hat, ist lang. Wie zuvor schon die SPD, will die CDU nun auch sämtliche potenzielle Gewerbeflächen, die der Stadtrat im Juli 2018 zur Prüfung freigegeben hatte, im Masterplan berücksichtigt und einzeln konkretisiert sehen. Auch die teilweise Nutzung des Areals der ehemaligen Lederfabrik Lindgens als Gewerbefläche kommt der CDU zu kurz. Hingegen sei eine Behandlung des Wasserwerkes Dohne im Masterplan überflüssig, da dort keine Gewerbenutzung infrage komme.
Organisationen sollen an Diskussion beteiligt werden
Anfang April hatte es im Wirtschaftsausschuss schon Kritik gehagelt für den Masterplan-Entwurf, insbesondere von den Fraktionen des Bürgerlichen Aufbruchs und der FDP, die bemängelten, die Stadt beraube sich der Möglichkeit, sich wirtschaftlich zu entwickeln. Nun fordert die CDU eine breite Beteiligung an der Diskussion. Neben der Wirtschaft, die über Unternehmerverband und Industrie- und Handelskammer harsche Kritik am Entwurf geübt hatte, sollten auch Kreishandwerkerschaft und DGB beteiligt werden, heißt es.