Mülheim. . „Beeindruckende Zielstrebigkeit und Konstruktivität“, lobt Kreisvorstand. Preis mit 300 Euro dotiert. Initiative setzt sich ein für Stadtnatur.
Es hat beinah kein Blatt mehr hineingepasst zum Neujahrsempfang in der Zentrale der Mülheimer Grünen. „Wir hatten 2018 einen starken Zuwachs“, erläutert Kreisverbandssprecher Fabian Jaskolla. 20 Neue stockten die Mitgliederzahl auf 133 auf. Gründe für den Aufwind sind bundespolitisch zu sehen: „Aufschwung der AfD und rechter Strömungen haben Grünwähler dazu bewogen, in die Partei einzutreten, um Stellung zu beziehen“, glaubt KV-Sprecherin Kathrin-Rosa Rose.
Die Zeichen für die Grünen könnten kaum besser stehen. Mit klassisch grünen Themen will die Basis sich deshalb lokal warm machen für das Wahljahr 2020: „Mut geben statt Angst machen“ lautet das Motto. Da passt ins Bild, dass man zum Neujahrsempfang den grünen Bürgerpreis an Melanie Wolters und die Mülheimer Initiative Baumwatch verliehen hat. Mit 300 Euro ist dieser seit 2001 dotiert. Kreisvorstand Timo Spors lobt die „beeindruckende Zielstrebigkeit und Konstruktivität mit der Baumwatch die Stadtgesellschaft für Umweltthemen sensibilisiert“. Auch die Bemühungen der Vernetzung von Baumwatch mit Politik und Verwaltung hebt Spors hervor. „Ich war baff, als ich hörte, dass Baumwatch ausgezeichnet werden soll“, sagt Wolters, die den Preis stellvertretend für die Initiative am Mittwochabend entgegengenommen hat. Aktuell hat die Gruppe drei Kernmitglieder, zu den monatlichen Treffen kommen „treue Bürger“, die sich für Stadtnatur und -kultur einsetzen wollen, so Wolters.
Das Pflanzen von Stadtbäumen finanzieren
Sie will in diesem Jahr am „Crowdfunding“ arbeiten, also Geld sammeln, mit dem Bürger eigene Projekte gemeinsam mit Baumwatch umsetzen können: „Wir sind eine offene Gruppe.“ Vorbilder sind Initiativen wie „Hannovermachen.de“. Aktuell will Baumwatch etwa das Pflanzen von Stadtbäumen finanzieren.
Und was planen die Grünen für 2019? Zuvorderst die Ausgestaltung des Stadthaushaltes. Rose: „Wir brauchen mehr kreative, konstruktive Lösungen, um aus den Schulden zu kommen.“ Zur eben beschlossenen Erhöhung der Grundsteuer B sieht sie keine Alternative: „Es war eine solidarische Lösung. Wir hätten sonst Leistungen streichen müssen, das geht auf Kosten der Mülheimer, die wenig verdienen.“