Der Mülheimer Michael Zaniol ist neuer Spitzenreiter des Bietspiels „Wer hat den längsten Weg zur Arbeit?“. Seine Heimreise ist auch Training.
Ganz schön sportlich, der Mann! Er schafft es locker, an einem Tag 100 Kilometer mit dem Rad abzureißen. Nicht nur aus Spaß, aus Freude, nein, auch um nach Hause zu kommen. Michael Zaniol ist der Extremsportler unter unseren Pendlern – und bewirbt sich nun um den Titel Sieger unseres Bietspiels „Wer hat den längsten Weg zur Arbeit?“ Michael Zaniol pendelt von Mülheim nach Hamm, jeden Tag. Die kürzeste Entfernung: 87,7 Kilometer über die Autobahn 40. Und eben 100 Kilometer, wenn er sein Rad dabei hat.
Das macht der 52-Jährige gerne mal am Ende der Woche, diese Sache mit dem Radfahren. Immer wieder freitags. Dann reist er mit seinem Rad im Zug an, um nach Feierabend nach Hause zu strampeln. Für Michael Zaniol ist das nichts anderes als – Training. Denn: „Ich bin Triathlet.“
Das Wetter muss mitspielen
Sein Ausgleich ist das Auspowern. An einem Iron Man hat er schon teilgenommen, er sucht die sportliche Herausforderung mit tausend anderen Sportlern in Berlin, in Hamburg. Den Weg von Hamm nach Mülheim legt er da nahezu mit links zurück. Allerdings: „Das Wetter muss mitspielen, am liebsten mache ich das in den Sommermonaten.“ Dreieinhalb bis vier Stunden ist er dann unterwegs, immer am Dattel-Hamm-Kanal entlang, auf Schotter, ohne überhaupt mit dem normalen Straßenverkehr in Berührung zu kommen.
Wesentlich schneller ist er dann doch, wenn er seinen Arbeitsweg mit der Bahn zurücklegt. Das ist sein Hauptreisemittel. „Die Nachteile des Bahnfahrens kennt wohl jeder“, sagt Michael Zaniol dann auch. Er aber nutzt seine Bahn-Zeit zum Beispiel um die WAZ zu lesen. Oder auch, um mal ein kleines Nickerchen zu halten. Seine Haltestelle hat er allerdings noch nie aufgrund eines Schläfchens verpasst. „Ich setze da auf meine innere Uhr“, so Zaniol, der seit 1992 bei Mannesmann Precision Tubes in Hamm arbeitet.
Am Anfang fuhr er noch mit dem Auto
„Man wird mit den Jahren geduldiger“, weiß der gebürtige Mülheimer aber auch zu berichten. Wenn es mal wieder länger dauert. „Was richtig nervt, ist, wenn der Zug wegen anderer Züge warten muss. Der Fernverkehr hat immer Vorrang. Und ich will ja eigentlich nur zur Arbeit kommen.“
Im ersten Jahr ist er noch mit dem Auto gefahren. „Gott sei Dank“ kann er seinen Arbeitsweg mit dem Zug „entspannter und relaxter“ zurücklegen. Oder sportlich mit dem Rad.
Durch und durch heimatverbunden
Auch er ist, wie seine Mitstreiter beim WAZ-Bietspiel, durch und durch Mülheim-verbunden. „Heimat ist da, wo die Familie wohnt“, sagt Michael Zaniol. Und da, wo Mülheim ist. An der Ruhr, nicht am Kanal.
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