Mülheim. Abschlussjahrgänge fassen ihre Schulzeit mit Sprüchen zusammen. Die sind mal lustig und mal gewagt. Schulleitung vom Berufskolleg schreitet ein.

Wenn zwölf oder dreizehn Jahre Schulzeit enden, freuen sich die Abiturienten in der Regel, dass sie es geschafft haben. Zu jedem Abschlussjahrgang gehört ein Motto dazu, was innerhalb der Stufen nach einer Liste von Vorschlägen abgestimmt wird. Zu welchen Sprüchen sich die Mülheimer Schüler entschieden haben, haben wir gesammelt.

Die drei Gesamtschulen, fünf Gymnasien und das Berufskolleg Lehnerstraße haben ihre Mottos bekannt gegeben. Oft ist es üblich, dass das Wort „Abi“ in den Sprüchen auftaucht und dabei in ein Wort eingebaut wird. Das ist bei fast allen Schulen der Fall. Nur zwei Gesamtschulen haben darauf verzichtet: Die Schüler der Gesamtschule Saarn haben sich gewissermaßen zu ihrer Schule mit dem Motto „Wir brennen für die Gesa“ bekannt. Und an der Willy-Brandt-Gesamtschule heißt es auf Englisch „If you’re reading this, we made it“ (Wenn du das liest, haben wir’s geschafft).

Bekannte Marken und Alkohol spielen eine Rolle

Das Gymnasium Heißen (Abicetamol, der Schmerz hat ein Ende), die Luisenschule (Abipico, wetten, wir schaffen das) und das Gymnasium Broich (Abiletten – wir Schlappen davon) spielen mit ihren Mottos auf Marken (Paracetamol, Tipico und Addidas) an. An der Otto-Pankok-Schule ist ein Spruch gewählt worden, bei dem sich die Stufe selbst lobt, was mitunter üblich ist: Abicalypse – nach uns geht alles in die Brüche.

Etwas verrückter und freier waren die Gustav-Heinemann-Gesamtschule, das Karl-Ziegler-Gymnasium sowie das Berufskolleg Lehnerstraße. Die ersten beiden haben ein ähnliches Motto und spielen damit auf Alkohol an. „Kabitän immer blau & trotzdem schlau“ haben die Gesamtschüler aus Dümpten ausgesucht und für „Pabi Schlumpf, durchgehend blau, trotzdem schlau“ die Gymnasiasten aus der Stadtmitte abgestimmt.

Berufsschüler müssen ihr Motto austauschen

Die Schüler vom Berufskolleg hatten zunächst einen versauten Spruch ausgewählt. Als die Schulleitung davon am Mittwoch Wind bekam, schritt sie ein – obwohl die Schüler bei der Wahl frei sind. Das Motto „Gabi – Es war eng, aber geil!“ wurde deshalb ersetzt. Für eine dreitätige Studienfahrt nach Maastricht Anfang der Woche hatten die 35 Abiturienten ebenfalls ein Motto gewählt, was das vorherige entschärft: Abirouge – raus aus dem Rotstiftmilieu.

Am Donnerstagnachmittag meldete sich die Schule und verkaufte das zunächst scharfe Motto als Magnet, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Nun können wir abschließend mit gutem Gewissen zurückblicken, dass auch kleinere Schulen Aufmerksamkeit unter der großen Konkurrenz erlangen können“, heißt es in einer Mitteilung der Schule.