Mülheim. Karl-Josef Laumann hat das Ev. Wohnstift Raadt besucht und Wünsche der Angehörigen mitgenommen. Bedürftige möchte er stärker unterstützen.

Für Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ist klar: „Die Solidarität muss zunehmen, je länger ein Pflegefall dauert“, erklärt er beim Besuch im Ev. Wohnstift Raadt. Dort besichtigt er vor allem den Schwerpunktpflegebereich für Wachkomapatienten. Für Menschen also, die teilweise über Jahrzehnte auf intensive Pflege angewiesen sind. Hinterher diskutiert der Landesminister mit den Pflegekräften und Auszubildenden.

„Ein Pflegebedürftiger soll dort leben, wo er will – und wir haben die Aufgabe, die Versorgungsleistungen zu erbringen“, ist ein Statement Laumanns. Politik und Gesellschaft ständen hier vor einer Riesenaufgabe. „Wir finden nicht genug Pflegekräfte. Mittelfristig kriegen wir die Pflege nur in den Griff, wenn wir Familie, Ehrenamt und Professionalität kombinieren.“

Angehörige wünschen sich Anhörung der Politik

Den Wunsch der Anwesenden, Pflegekräfte müssten mehr in politischen Gremien gehört werden, nimmt der Minister ebenso mit nach Düsseldorf wie die Beschwerde, dass Haus- und Fachärzte kaum noch rauskommen in die Seniorenheime. Oder auch den großen Frust darüber, dass gute ausländische Pflegekräfte abgeschoben werden, andere nicht geeignete Menschen in den Beruf gedrängt würden.

Die künftige generalistische Ausbildung von Kranken- und Altenpflegern und die Ausbildungsvergütung verteidigt Laumann, er will sich für mehr Abend-/Wochenendpflegeschulen einsetzen und für die Entwicklung pflegeunterstützender Technik.