Mülheim. . Der Politiker stattete der Einrichtung einen Besuch ab und sprach mit jungen Menschen. Nicht nur Förderketten gelten als Erfolgsrezept.

Junge Menschen, die unter 25 Jahren sind und Hilfe bei der Orientierung nach dem passenden Beruf benötigen, sind in Mülheim gut beim U25-Haus aufgehoben. Jährlich werden rund 200 Schulabgänger und Berufseinsteiger dort betreut und vermittelt. Was jetzt die Aufmerksamkeit von Arbeitsminister Karl-Josef Laumann geweckt hat. Der CDU-Politiker besuchte das U25-Haus am Dienstagvormittag und lobte die Arbeit.

Einrichtung seit 2008 in Mülheim

Seit 2008 gibt es die Einrichtung zur Unterstützung junger Menschen, oft Schulabgänger, die aus eigener Kraft nicht den richtigen Weg in die Arbeitswelt finden. Das Beratungsteam der Einrichtung arbeitet in drei Säulen: Mit Sozialarbeitern, die den Übergang zwischen Schule und Beruf herstellen, mit dem Vermittlungsservice, der die Stärken von Schülern herausfinden möchte und mit sogenannten Case-Managern, die junge Menschen langfristig betreuen und den Weg in den Beruf begleiten. Von dort aus wird viel vermittelt, passende Stellen vorgeschlagen.

Genau diese Förderketten, unter anderem in Richtung Pia Stiftung, ZAQ oder BBWE gefallen Laumann sehr gut und seien erfolgsversprechend. „Junge Menschen bekommen kompetente Unterstützung dabei, eine berufliche Perspektive zu finden: Von der Berufswahlentscheidung über Unterstützung bei persönlichen Problemen bis hin zur Ausbildung. Dafür braucht es eine gute Zusammenarbeit von Kommune, Agentur für Arbeit, Jobcenter und Unternehmen. Ich freue mich zu hören, dass dies in Mülheim gelingt“, sagte Laumann

Minister mit Hauptschulabschluss

Mit drei jungen Menschen, die erfolgreich eine Beratung durchlaufen haben, sprach Laumann im Anschluss. Saja Abbas macht bei Edeka Paschmann eine Ausbildung zur Verkäuferin. Dass sie einen Hauptschulabschluss hat, betrachtet Laumann nicht als Hindernis: „Ich habe selbst auch nur einen und bin Minister geworden.“ Zwei junge Männer erzählen, dass die Beratung im U25-Haus besser sei als etwa bei der Arbeitsagentur. „Sie ist sehr viel persönlicher“, findet Dominik Lotzwick, der zurzeit bei der Lothar Probsthain GmbH eine Ausbildung zum Maler und Lackierer macht.

Vorausgegangen waren ein Praktikum und anschließend eine Einstiegsqualifikation, bei der ihn das U25-Haus regelmäßig begleitete. „Meine Beraterin hat angerufen und mich nach meiner Zufriedenheit gefragt“, erzählt der 21-Jährige zufrieden. Mit 17 hatte er eine Ausbildung abgebrochen. „Ich war im Kopf noch nicht bereit für die Arbeitswelt und der Betrieb gefiel mir nicht“, gibt er zu.

Praktika gegen Abbruchsquote

Um gegen die Abbruchquote vorzugehen, wird von Jasmin Förster und Manuel Geist ein Praktikum empfohlen. Die beiden sitzen im Vermittlungsservice des U25-Hauses. Jasmin Föster ist früher selbst durch ein Praktikum in ihren Beruf gelangt. „So bekommt man erste Eindrücke. Viele orientieren sich heute daran, was ihre Freunde machen. Aber jeder hat eine besondere Stärke, die er vielleicht nur noch nicht kennt“, sagt sie.

>>> 20 Prozent werden im U25-Haus vermittelt

Aktuell lassen sich im U25-Haus rund 3000 Leistungsempfänger unter 25 Jahren beraten. Die Erfolgsquote liegt bei 20 Prozent, 18,4 sind vom Land vorgeschrieben. Seit Jahren erreicht die Einrichtung dieses Ziel.

Beraten werden Personen mit jedem Schulabschluss, denen eine Berufsvorstellung fehlt. Derzeit befinden sich beispielsweise auch 50 junge Leute, die gerade Abitur gemacht haben, in der Beratung am U25-Haus.