Mülheim. . Betriebsratschef drückt die Sorgen der Siemens-Mitarbeiter in Mülheim so aus: „Auf lange Sicht werden wir sicher einen Knowhow-Transfer erleben.“
Die am Dienstag in Peking besiegelte Partnerschaft zwischen Siemens und dem staatlichen chinesischen Energiekonzern SPIC beim Kraftwerksbau sorgt bei der Belegschaft am Siemens-Standort in ohnehin schweren Zeiten für weitere Unruhe.
Am Dienstag hatte der Konzern die Partnerschaft verkündet: Siemens will den Chinesen helfen, selbst große Gasturbinen bauen zu können. Im Gegenzug verspricht sich der deutsche Technologieriese Aufträge aus dem Reich der Mitte.
Man will Chinesen Werkzeuge zur Verfügung stellen
„Natürlich werden dadurch bei der Belegschaft Sorgen geweckt“, sagte der örtliche Betriebsratsvorsitzende Jens Rotthäuser am Mittwoch im Gespräch mit dieser Zeitung. Heute sei zwar nur vereinbart, den Chinesen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. „Auf lange Sicht werden wir aber sicher einen Knowhow-Transfer erleben“, so Rotthäuser. Das löse Ängste aus, zumal die Denkfabrik am Standort Mülheim in der Vergangenheit ein immer größeres Gewicht eingenommen habe.
Das Annähern an China, dazu Nachrichten zu weitergehenden Gesprächen für eine mögliche Partschaft von Siemens und Mitsubishi – dies komme zur Unzeit. Es lasse die aktuelle Umsetzung des Interessenausgleichs „ins Stocken geraten“, mit dem der Mülheimer Kraftwerksstandort von Siemens die Transformation anzugehen habe.
Furcht vor weiteren Sparprogrammen
Weitere Sorgen verbinden die Siemensianer mit der Umorganisation, die zum 1. April im Konzern ansteht. In der Belegschaft wird befürchtet, dass daraus weitere Sparprogramme erwachsen könnten. An eine reine Umorganisation glaubt im Werk niemand.