Styrum/Mitte. . Im Sportpark Styrum in Mülheim entsteht ein Trainingsgelände für Parkour. Aktive Sportler können im Workshop ihre Ideen für die Anlage einbringen.

Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten zum Sportpark Styrum rund um den bisherigen Sportplatz an der Von-der-Tann-Straße beginnen. Zur geplanten Parkour-Anlage begann am Freitag im Haus des Sports ein Beteiligungsprozess.

„Es soll der Treffpunkt Nummer eins für alle Parkour-Sportler aus Mülheim – und auch gerne aus den Nachbarstädten – werden“, beschreibt Jonas Höhmann die Zielsetzung. Er zeichnet beim Mülheimer Sportservice für den Bereich Trendsport verantwortlich und sagt: „Wir erhoffen uns eine gewisse Einzigartigkeit und wollen die Anlage langfristig attraktiv machen.“

Wünsche und Tipps der aktiven Parkour-Sportler

Dazu benötigen die Verantwortlichen auch die Wünsche und Tipps der aktiven Sportler. Mehrere Traceure – so nennen sich fortgeschrittene Parcour-Sportler – der Mülheimer Parkour Generation und des Styrumer Turnvereins diskutierten deswegen auf Einladung des Mülheimer Sport Service (MSS) mit den Verantwortlichen des Planungsbüros DTP und dem Parkour-Bauexperten Peter Fleckenstein ihre Vorstellungen.

Der Tenor: Die Anlage soll so wenig künstlich wie möglich wirken. „Sie sollte eher herkömmlich oder naturbelassen rüberkommen“, sagt etwa Kevin Rutkowski. Einer seiner Kollegen wünscht sich, dass nicht auf den ersten Blick ersichtlich sei, an welchen Stellen welche bestimmten Aktionen oder Sprünge vorgesehen sind. So sei die Parkour-Anlage auch für erfahrene Sportler besser erlebbar und würde nicht schnell langweilig.

150.000 Euro sind für Sportgeräte vorgesehen

Da auch die beiden Schulen sowie eine Kita den Sportpark nutzen werden, wird es mit den Einrichtungen nicht nur eigene Beteiligungstermine geben, es werden hierfür auch etwas festere Strukturen benötigt als für erfahrene Traceure. „Wir müssen einen Mittelweg finden“, betont MSS-Mann Jonas Höhmann. Auch das Budget, gibt Fleckenstein zu bedenken, könnte Wünsche freilich manchmal beschneiden. Im Finanzierungsplan sind 150.000 Euro für Geräte vorgesehen, dazu kommt der notwendige Fallschutz. „Es gibt mittlerweile europäische Normen für Parkour-Anlagen“, erklärt Fleckenstein. Fallschutz gehört da ab einer bestimmten Höhe dazu.

„Der heutige Termin sollte die Sinne schärfen“, erklärt Jonas Höhmann. Das Planungsbüro wird nun am PC Modelle erstellen, die dann Grundlage für eine weitere Diskussion in kleinerer Runde sein sollen.

Eine erneute Enttäuschung wie vor vier Jahren möchte Höhmann den Parkour-Spezialisten auf jeden Fall ersparen. Schon damals gab es eine Bürgerbeteiligung, als es um die Fläche vor dem Café 4 You ging. „Damals gab es keine Finanzierung“, erklärt Höhmann. Das sei diesmal anders. „Die Anlage wird kommen!“

>>> BAUSTART NOCH IN DIESEM JAHR

Die Gesamtfläche des Sportparks soll einmal 2,5 Hektar betragen. Der erste Bauabschnitt umfasst eine Freilufthalle, eine Fitnessanlage sowie Leichtathletik-Anlagen für die Schulen.

Finanziert wird er durch eine Spende von Tengelmann und die Leonhard-Stinnes-Stiftung.

Für den zweiten Bauabschnitt wurden Fördermittel auf dem „Investitionspark soziale Integration im Quartier“ beantragt.

Baustart soll noch in diesem Jahr sein. In spätestens zweieinhalb Jahren soll der Sportpark laut Auskunft des Planungsbüros stehen.