Mülheim. Das ehemalige Seniorenheim am Kuhlendahl steht schon seit 2012 leer. MWB möchte dort betreutes Wohnen anbieten. Doch bislang tut sich nichts.
Im Spätsommer 2012 wurde Haus Kuhlendahl, eines der drei städtischen Seniorenheime, neu eröffnet. Ebenfalls seit nunmehr sechseinhalb Jahren steht dicht daneben der leer gezogene Altbau. Kürzlich wurden die Bäume und Sträucher an der Straßenseite kräftig beschnitten, so dass man jetzt freie Sicht hat auf den verlassenen, zweistöckigen Block.
„Was soll eigentlich mit dem alten Gebäude passieren?“, fragt Jürgen Mortell, der selber im Kuhlendahl wohnt. Eigentümer des Grundstücks sind nicht mehr die Mülheimer Seniorendienste, darauf weist deren Geschäftsführer Alexander Keppers auf Anfrage hin. Es wurde längst an den Mülheimer Wohnungsbau (MWB) verkauft. „Dort soll ein Angebot für betreutes Wohnen entstehen.“ 30 bis 40 Einheiten seien geplant. „Wir werden nicht Betreiber sein, wollen aber Dienstleistungen im Rahmen von Kooperationen anbieten“, erläutert Keppers.
MWB wollte das Grundstück ursprünglich kaufen
Nach Auskunft von MWB hat die Genossenschaft das Grundstück 2013/14 erworben. Ursprünglich wollte MWB auch das modernisierte Haus Kuhlendahl kaufen und an die Stadt rückvermieten, ähnlich wie bei der Hauptfeuerwache. Die Stadt hat die Verhandlungen dann jedoch abgebrochen: „Das Geschäft hätte mehr Risiken als Chancen gehabt“, argumentierte seinerzeit der Chef der städtischen Beteiligungsholding, Hendrik Dönnebrink.
Auf dem Gelände neben Haus Kuhlendahl hat MWB einen Neubau für die integrative städtische Kita „Villa Kunterbunt“ errichtet, die 2015 dorthin umgezogen ist. Auf den verbleibenden rund 2.200 Quadratmetern möchte MWB Appartements für betreutes Wohnen bauen. Dies gelte nach wie vor, bestätigte jetzt ein Unternehmenssprecher. „Wir stimmen uns gerade mit den Mülheimer Seniorendiensten ab.“ Verschiedene Nutzungsvarianten seien möglich. 2019 sollen die Planungen fortschreiten, „so dass wir theoretisch gegen Ende des Jahres den Abbruchantrag für das alte Gebäude stellen könnten“, so der MWB-Sprecher. Die Anwohner müssen sich also weiter gedulden.