Mülheim. . „Bildung macht glücklich!“: Am Wochenende trafen sich Interessierte, um ihre Wünsche für die Zukunft der Mülheimer VHS aktiv einzubringen.
Wann macht Bildung glücklich? Und was wünsche ich mir von meiner Volkshochschule (VHS)? Mit diesen Fragen beschäftigten sich am Samstag 35 Mülheimer am neuen Standort an der Aktienstraße. In einem „Worldcafé“ erarbeiteten die Teilnehmer Anregungen, Ideen und Themen, die sie sich im VHS-Programm wünschen würden. Auch einige Dozenten der VHS nahmen die Gelegenheit wahr, mit aktuellen und potenziellen Kursteilnehmern ins Gespräch zu kommen. Aber auch, um sich mit Kollegen auszutauschen, die man nicht so häufig sieht.
Dass sich Teilnehmer aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen an der Ideenwerkstatt beteiligten, freute nicht nur VHS-Leiterin Sommerhoff. „Das ist ein kreatives Potenzial, das genutzt werden muss“, fand auch Moderator Axel Jürgens, der die Mitwirkenden durch das Programm führte. „Denn wer weiß besser, was man sich von seiner Volkshochschule wünscht, als Sie selbst?“
„Ich denke, Jugendliche können andere Impulse geben“
Die Gelegenheit, am VHS-Programm aktiv mitzuwirken, nutzte auch Silke Timmermann, die ihre beiden Söhne mitgebracht hatte. „Ich habe die beiden ein bisschen zwangsverpflichtet, weil ich mir gedacht habe, dass die meisten Teilnehmer heute wohl über 30 Jahre alt sind“, so die engagierte Mutter. „Ich denke, Jugendliche können da noch mal andere Impulse geben, die uns Erwachsenen gar nicht so in den Sinn kommen.“
Dass sich das VHS-Programm am Wandel der Gesellschaft orientiert, bestätigte auch Mülheims scheidender Bildungsdezernent Ulrich Ernst, der die Ideenwerkstatt als eine seiner letzten Amtstaten vor dem Ruhestand besuchte. „Die VHS muss ein Angebot für alle machen“, so Ernst. „Die Bürger müssen sich darauf verlassen können, dass, wenn Volkshochschule dran steht, auch Volkshochschule drin ist – also ein Angebot, das sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert.“ Außerdem würde sich auch die Digitalisierung natürlich schon seit vielen Jahren auf das Programm auswirken. Online-Kurse gehören zum Standard, „können aber die traditionellen Methoden, das Lernen und Kommunizieren von Angesicht zu Angesicht, nicht völlig ersetzen“, betonte Englischdozent Joachim von Berg. „Aber die neuen Medien spielen sicherlich eine wichtige Rolle.“
Bürger wünschen sich VHS als einen Ort der Begegnung
Ein großes Bedürfnis, so eines der Fazite, die am Ende der Ideenwerkstatt gezogen werden konnten, ist, dass sich die Mülheimer die VHS als einen Ort der Begegnung wünschen. Für junge Menschen, für alte Menschen, für Menschen, die nicht so viele soziale Kontakte haben und die VHS als Ort der Gemeinschaft nutzen. Die Rahmenbedingungen, da waren sich die Teilnehmer größtenteils einig, seien oft wichtiger als die Lerninhalte an sich. So überraschte es auch nicht, dass sich die Teilnehmer in Zukunft ein noch größeres Angebot an Tagesexkursionen wünschen.
„Es war eine sehr konstruktive Atmosphäre und viele Anregungen zu ganz unterschiedlichen Bereichen sind zusammengekommen“, freute sich Annette Sommerhoff. „Das Versprechen, dass die Vorschläge nicht in der Schublade verschwinden, steht ganz klar.“ Schon im nächsten Programm würden sich mit Sicherheit der ein oder andere Aspekt widerspiegeln, verspricht die VHS-Leiterin. Auch wenn nicht alle Ideen und Anregungen direkt umgesetzt werden können.
>> 100 JAHRE VOLKSHOCHSCHULE
Am 30. April 1919 wurde die VHS in Mülheim gegründet.
Zu einem historischen Rückblick sind interessierte Bürger am 14. März, 19 Uhr, in den Vortragssaal im Haus der Stadtgeschichte, Von-Graefe-Straße 37, eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Informationen zum VHS-Programm und Anmeldung auf vhs.muelheim-ruhr.de .