Veranstalter Alexander Kocks darf am 14. Februar womöglich vor Rat sprechen. Die Polizei begleitet friedliche Demo. Chaoten sind unerwünscht.
Alexander Kocks und Sandra Wenzel stehen mitten auf dem Rathausmarkt und sehen sich um. Nächsten Donnerstag werden sie nicht alleine vor dem Rathaus stehen. Dann organisieren sie die Demonstration gegen die Grundsteuererhöhung, zu der sie mindestens 200 Mülheimer erwarten.
Bis dahin ist noch ein bisschen was zu tun im Kreise der Helfer, die sich schnell bei Kocks meldeten. Er ist seit zwei Wochen jeden Tag nach der Arbeit rund vier Stunden mit der Vorbereitung der Demo beschäftigt. „Ich sitze teilweise bis Mitternacht noch am Rechner oder telefoniere“, sagt er. Denn als Veranstalter ist er der Ansprechpartner für alle. Einen offenen Brief hatte er bereits an die Fraktionen im Stadtrat geschrieben, nun wird noch ein Lied vorbereitet, ein selbst gedichteter Text auf die Melodie des Steigerliedes, der die aktuelle Finanzlage der Stadt beschreibt. Sandra Wenzel will ebenfalls ein Gedicht vortragen. Dazu werden noch weitere Bürger vor der Menge sprechen, durch eine bereits organisierte Lautsprecheranlage. Die Rathaustreppe ist die Bühne.
Einer der Redner ist mit Sven Weisenhaus derjenige, der eine der zwei Petitionen gestartet hatte. Die andere, die mittlerweile rund 8000 Unterstützer gefunden hat, hatte Joscha Schröder gestartet. „Wir werden vor der Demo die Unterschriften an den Oberbürgermeister übergeben“, sagt Kocks, der mit den Petitionsstartern kooperiert. Die Oppositionsparteien, die der Erhöhung der Grundsteuer um 39 Prozent nicht zustimmten, haben ihm ebenfalls Unterstützung zugesagt. Sie fordern das Rederecht für die Demonstranten in der parallel stattfindenden Ratssitzung. Sollte es gewährt werden, tritt Kocks vor den Rat und wird dort die Rücknahme der Steuererhöhung fordern. Er und seine Mitstreiter sind zuversichtlich, dass es klappen kann. „Ich ziehe sonst eine Privatklage in Betracht“, betont Sandra Wenzel.
Draußen vor dem Rathaus muss der Veranstalter für mindestens fünf Ordner sorgen. Er hat 20 Westen gekauft. „Vielleicht brauchen wir demnächst noch mehr“, sagt er. Sanitäter fragt er noch an, Zettel verteilt er am Samstag vor dem Forum. Der Ablauf soll friedlich, aber laut sein. Chaoten werden nicht geduldet, Kocks dürfte sie des Platzes verweisen. Die Polizei begleitet die Demo. „Wir zeigen vor Ort Präsenz und stellen uns immer darauf ein, dass es mehr Menschen werden können. Falls es weniger sind, können auch Kräfte abgezogen werden“, erklärt Polizei-Sprecherin Annika König.