. Judith Brinkmann (27), Arne Schüttler und Katharina Frings (beide 29) betreuen die Bildungsnetzwerke Styrum, Eppinghofen und Innenstadt.
Bei den Bildungsnetzwerken in Styrum, in Eppinghofen und in der Innenstadt ist gerade wieder einiges in Bewegung. Drei Stellen waren frei geworden, drei neue Stadtteilkoordinatoren – zwei Frauen, ein Mann – haben kürzlich ihre Arbeit aufgenommen. „Es sind junge Leute, die am Anfang ihres Berufslebens stehen. Sie sollen frische Ideen und neue Sichtweisen einbringen“, sagte Sozialdezernent Ulrich Ernst am Dienstag bei der Vorstellung des Trios.
Niemand von ihnen kommt klassisch aus dem Bereich Sozialpädagogik, Sozialarbeit, sondern sie haben unterschiedliche Werdegänge. Alle drei sind aber bereits seit einiger Zeit in Mülheim tätig.
Praxis aus dem Kulturbereich
Arne Schüttler (29) aus Bochum betreut seit November das Bildungsnetzwerk Innenstadt. Er hat angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften studiert und in den vergangenen drei Jahren schon bei mehreren Projekten im Rahmen der Mülheimer Theatertage mitgewirkt. Nicht nur in seinem Büro im Historischen Rathaus ist er erreichbar, sondern häufig auch in der Dezentrale.
Judith Brinkmann (27) kommt ebenfalls aus dem kulturellen Sektor: Sie hat in Essen, wo sie wohnt, Geschichte und Kunstgeschichte studiert. Seit Januar koordiniert sie, von der Feldmann-Villa aus, das Bildungsnetzwerk Styrum. „Die Mülheimer Bildungslandschaft kenne ich schon gut“, meint Judith Brinkmann. Erfahrung hat sie als freie Mitarbeiterin des Museums gesammelt, im Bereich Kunstpädagogik. „Da ging es auch darum, Kinder aus bildungsfernen Familien zu unterstützen.“
Erfahrungen aus der Quartiersentwicklung
In den Räumen des Stadtteilmanagements Eppinghofen hat vor wenigen Tagen Katharina Frings (29) einen Arbeitsplatz bezogen, als zuständige Frau für das dortige Bildungsnetzwerk. Sie stammt ursprünglich aus Bonn, lebt aber schon seit einiger Zeit in Mülheim. Studiert hat sie Soziologie „mit den Schwerpunkten ,soziale Ungleichheit’ und ,integrative Quartiersentwicklung“, wie Katharina Frings erläutert.
Mit solchen Themen werden die neuen Stadtteilkoordinatoren jetzt tagtäglich befasst sein. Denn die Bildungsnetzwerke wurden in Mülheim laut Gründungserklärung geknüpft, um „jedes Kind in seiner Entwicklung bestmöglich zu fördern, unabhängig von sozialer und kultureller Herkunft“. Dabei sollen die Eltern ernst genommen werden „als erste und wichtigste Erzieher“. In diesem Sinne haben sich in der Stadt fast 80 Kitas, Schulen, Vereine, Gemeinden, Jugendzentren und andere zusammengeschlossen, ebenso Sportorganisationen, Museen, das Theater.
Viele Programme sind bereits entstanden
So sind Programme entstanden, die sich stadtweit etabliert haben, etwa das Spiel- und Lernprogramm „Opstapje“ oder das niederschwellige Sprachprogramm „MUT“ mit Cafés und Kursen. „Alle Projekte und Ideen wurden vor Ort von unseren Mitarbeitern entwickelt“, betont der Sozialdezernent. Und so werden sicher auch von den drei Nachwuchskräften, wenn sie Fuß gefasst und Kontakte geknüpft haben, neue Impulse erwartet.
Arne Schüttler, immerhin seit November in Aktion, kann schon einen Schwerpunkt seiner Bildungsarbeit nennen: „Wir wollen neue, sinnvolle Angebote für Jugendliche schaffen, die in der Innenstadt wohnen.“ Auch die Dezentrale möchte er stärker für neue Zielgruppen öffnen, „sie soll eine Anlaufstelle für Jugendliche werden, ein Raum für neue Ideen“.
Um ihre eigenen Einfälle umzusetzen, haben die drei jungen Stadtteilkoordinatoren zunächst zwei Jahre Zeit. Angestellt sind sie bei der Gesellschaft für soziale Stadtentwicklung, mit befristeten Verträgen bis 2020.
>>>Bildungspartnerschaft besteht seit zehn Jahren
Die Bildungsnetzwerke Eppinghofen und Styrum wurden bereits 2009 ins Leben gerufen, das Bildungsnetzwerk Innenstadt gibt es seit Herbst 2015. Sie werden betreut von insgesamt fünf Koordinator(inn)en, jeweils zwei Ansprechpartner sitzen in Eppinghofen und Styrum.
Richtlinie ist eine „Erklärung der Bildungspartnerschaft“, die mittlerweile von mehr als 75 Kooperationspartnern unterzeichnet wurde.
Sämtliche Jahresberichte der Bildungsnetzwerke gibt’s seit 2009 auf www.muelheim-ruhr.de