Mülheim. . Andreas Wildoer, Geschäftsführer der SWiMH gGmbh, ist ab 2019 auch fürs pannenreiche Wennmann-Bad zuständig. Für Besucher ändert sich aber nichts.
Wie oft das Friedrich-Wennmann-Bad im vergangenen Jahr geschlossen bleiben musste – Andreas Wildoer weiß es ganz genau. Der Geschäftsführer der SWiMH gGmbh ist nicht nur seit Ende 2016 Betriebsleiter des Heißener Bades, sondern stand im vergangenen heißen Sommer auch mit als Badaufsicht am Beckenrand.
Die SWiMH gGmbh, die im Jahr 2015 von den fünf größten Mülheimer Schwimmvereinen gegründet wurde und unter deren Dach bereits das Südbad und das Hallenbad Nord sowie das Rembergbad betrieben werden, übernimmt ab Januar auch das Friedrich-Wennmann-Bad.
„Für die Besucher ändert sich nichts“, beruhigt Wildoer, Eintrittspreise, Schwimmzeiten bleiben wie gewohnt, auch die Wertkarten sind weiterhin gültig. Aber es gibt halt neue Gesichter: Das Personal der SWiMH gGmbh hat seit dem 2. Januar, 6 Uhr, komplett die Arbeit im Wennmann-Bad übernommen. Die Mitarbeiter des Mülheimer Sportservice (MSS), die zuvor dort tätig waren, sind als städtisches Personal innerhalb der Stadtverwaltung umgesetzt worden.
„Es bröckelt ordentlich in der Technik“
Andreas Wildoer sieht es als großen Vorteil, dass alle Mülheimer Bäder nun aus einer Hand verwaltet werden. Der 44-Jährige hofft, durch Optimierung der Betriebsabläufe auch im Wennmann-Bad Einsparungen erzielen zu können, dafür vielleicht zum Beispiel etwas mehr Wassergymnastik anbieten zu können. Denn der (subventionierte) Badbetrieb ist teuer, vor allem, wenn ein Schwimmbad, wie im vergangenen Jahr, so oft geschlossen bleiben muss. „Dieses Jahr war es extrem“, so Wildoer, und verweist auf das Alter des Bades aus den 1970ern. „Es bröckelt ordentlich in der Technik.“ Gerade erst haben sie einen Kompressor ersetzen müssen.
Vier Wochen war Bad geschlossen
Vier Wochen war das Wennmann-Bad allein seit Oktober 2018 zu, als nach der geplanten Grundreinigung auch noch eine Rohrleitung in der Beckenwand geplatzt war und das Wasser in die technischen Anlagen strömte. Und selbst nach der Reparatur ist ja ein Schwimmbad nicht sofort wieder betriebsbereit: Die 1,3 Millionen Liter Wasser müssen eingelassen und aufgewärmt werden, das dauere drei, vier Tage, erklärt Wildoer, und für die hygienischen Bedingungen müssten Chlor- und PH-Werte genau eingestellt sein.
Der gebürtige Waltroper Andreas Wildoer kam der Liebe wegen 2004 nach Mülheim, lebt mit der Familie und seinen beiden Australian Shepherds in Holthausen. Er arbeitete zuletzt als Schwimmmeister im Freizeitbad des Revierparks Wischlingen, dort bereits in leitender Position. In Mülheim ist er inzwischen der Chef von 40 Mitarbeitenden.
Er schwärmt vom Sonnenaufgang
Wildoer, der in Mülheim als Wasserballer aktiv ist, hat den Charme des Wennmann-Bades gleich erkannt, das innerhalb von 20 Minuten vom Hallen- zum Freibad werden kann. Auch die grüne Lage gefällt ihm, und er schwärmt vom Sonnenaufgang, den die Frühschwimmer durch die Glasfront beobachten können. „Man sollte ja nicht meinen, dass das Bad direkt an der A 40 liegt.“ Auch der bereits vom Stadtrat beschlossene Bad-Neubau soll an dieser Stelle entstehen, ab 2023/24 soll geplant werden.
Solange muss das Friedrich-Wennmann-Bad aber noch durchhalten, denn ohne das Heißener Bad wäre das Verhältnis in der Stadt von verfügbarer Schwimmfläche (in Quadratmetern) zur Einwohnerzahl noch dramatischer als ohnehin schon. „Mülheim liegt hier bundesweit ganz hinten“, weiß Andreas Wildoer. So hofft er, dass das neue Jahr im Heißener Bad nicht so pannenreich wird wie das vergangene.
Fünf Schwimmvereine bilden die SWiMH
Die gemeinnützige SWiMH Schwimm- und Wassersport in Mülheim gGmbH wurde durch fünf Schwimmvereine gegründet mit dem Ziel, den Betrieb der Bäder zu übernehmen. Dadurch soll die Bäderlandschaft langfristig in Mülheim gesichert werden.
Die fünf Vereine sind: ASC, DLRG, TSV Viktoria, TV Einigkeit und die Wassersportfreunde