Mülheim. . 400 Mülheimerinnen und Mülheimer trotzen beim WAZ-Neujährchen dem Nieselregen und spenden fast 2200 Euro für den guten Zweck.
Guido Pfennig gab die Hoffnung nicht auf. „Es hört schon noch auf zu regnen, das stand in allen Vorhersagen“, meinte der Saxophonist der Ruhr River Jazzband. Doch der Nieselregen blieb länger als befürchtet. Die Stimmung beim traditionellen WAZ-Neujährchen auf der Schleuseninsel konnte er aber nicht verderben. Rund 400 Mülheimerinnen und Mülheimer kamen an den Wasserbahnhof und begannen das neue Jahr mit einer Spende.
Insgesamt kamen 2177,25 Euro für die Benefizkation „Jolanthe“ zusammen, die am Neujahrstag zum nunmehr 29. Mal eröffnet wurde. Zugute kommt das Geld in diesem Jahr der christlichen Drogensuchthilfe und Randgruppenarbeit „Aufwind“. Das Team um Karlheinz Gutzler, Stefan Jacobs und Jürgen Achenbach ist in der Stadt unterwegs, zum Teil unter den Brücken, um sich um Menschen am Rande der Gesellschaft zu kümmern. Obdachlosen oder Drogenabhängigen besorgen sie eine warme Mahlzeit und vermitteln ihnen Kontakte zur Notschlafstelle oder zu Entgiftungseinrichtungen.
Bei „Aufwind“ sollen sich Menschen aufgehoben fühlen
„Wir versuchen auch, die Leute in Therapien zu bekommen“, so Gutzler, der am Wasserbahn noch einmal die Arbeit seiner Initiative erläuterte. Sein Kollege Stefan Jacobs ergänzte: „Wir sind immer schnell im Verurteilen, aber hinter den Drogensüchtigen stecken so viele Schicksale, so viele Geschichten.“ Bei „Aufwind“ sollen sich die Menschen aufgehoben und verstanden fühlen. Jacobs unterstützte das WAZ-Team auch beim Losverkauf und konnte in mehreren persönlichen Gesprächen die Arbeit von „Aufwind“ schildern.
Fast 1000 Lose gingen an den Mann und an die Frau. Wer wusste, dass er beim Zeitpunkt der Verlosung nicht mehr vor Ort sein würde, der gab auch so eine kleine Spende in den Topf. „Die meisten haben gleich fünf oder zehn Lose gekauft und nicht nur einzelne“, freute sich Stefan Jacobs.
Die Gewinnchance war in diesem Jahr so hoch wie wahrscheinlich noch nie. Drucker, Taschen, Handtücher, Bücher, jede Menge Gutscheine, Kalender,Puzzle, ein Autowaschgutschein und Eintrittskarten für Kai Magnus Sting wurden unter die Leute gebracht. Hauptpreis war eine Reise nach Dresden im Wert von 400 Euro, die Maria Daszkowski aus Broich antreten darf. „Ich habe noch nie was gewonnen“, freute sich die Gewinnerin.
Präsentkorb bringt 239 Euro ein
Besonders spaßig ist in jedem Jahr die amerikanische Versteigerung eines einmal mehr randvoll gefüllten Präsentkorbes. Angefangen bei einem Euro steigerte sich die Summe durch kleine Geldbeträge bis auf 239 Euro. WAZ-Lokalchef Mirco Stodollick kam mit dem Rechnen manchmal gar nicht hinterher.
Komplettiert wurde die Spendensumme durch die Tageseinnahmen des Franky’s-Teams. Bedingt durch die Witterung blieb diese mit 874,60 Euro diesmal dreistellig. „Wäre das Wetter doch nur so wie vor einigen Tagen angekündigt geblieben“, meinte Geschäftsführer Richard Reichenbach. Erst zum Schluss klarte der Himmel ein bisschen auf. „Die Musiker haben die Wolken weggeblasen“, meinte Manfred Mons von der Ruhr River Jazzband, die das Jahr wieder musikalisch eröffnete.
weitere Spenden für „Aufwind“ möglich
Wer auch nach dem Neujährchen noch Spenden abgeben möchte, hat selbstverständlich jederzeit die Möglichkeit dazu. Die IBAN des Spendenkontos lautet DE 0536 2500 000 1750 34277. Dazu bitte das Stichwort „Jolanthe“ angeben.
Jede Menge Fotos der traditionellen Neujahrsaktion hat WAZ-Fotograf Martin Möller geschossen. Zu finden sind sie online unter www.waz.de/muelheim