Mülheim. . Sparkasse ließ das Gerät am Mittwoch reparieren, es war häufig ausgefallen. Oberdümptener ärgern sich weiter über die Schließung ihrer Filiale.

Ein kalter Wind weht oben in Oberdümpten. Am Bankautomaten der Sparkasse, direkt neben Edeka, wird eifrig gearbeitet. Ein Techniker ist gekommen, um ein defektes Bauteil auszutauschen. Denn: Der Automat ist seit geraumer Zeit defekt. Zum Ärger der Oberdümptener, die in diesem Jahr ja auch schon ihre Sparkassen-Filiale an der Oberheidstraße verloren haben.

„Ja, der Automat war kaputt, aber heute wurde er repariert“, erklärte Frank Hötzel, Sprecher der Mülheimer Sparkasse, am Mittwoch auf unsere Anfrage. Bei dem Defekt habe es sich um ein spezielles Problem gehandelt, das den Bargeldlogistikern der Spakasse nicht automatisch gemeldet worden sei. „Der Automat schaltete hin und her, mal ging er für ein paar Minuten, dann wieder nicht“, so Hötzel. Erst aufgrund vermehrter Kundenbeschwerden sei man auf die temporären Ausfälle aufmerksam geworden, musste dann erst mal ein Ersatzteil bestellen. „Das hat leider etwas gedauert, wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“, sagt der Sparkassensprecher und weist die Kunden auf ein Service-Versprechen hin: „Wer an einem defekten Automaten kein Geld ziehen kann, erhält von uns eine Gutschrift über 10 Euro, allerdings nur, wenn er sich in einer Filiale oder beim Service-Center meldet.“

Weiter Ärger über das Filial-Aus in Oberdümpten

Zurück nach Oberdümpten: Am wieder funktionstüchtigen Geldautomaten stehen kurz nach der Reparatur schon wieder drei Leute Schlange. Die meisten Kunden sind immer noch ungehalten darüber, dass es seit Oktober nur noch eine Dümptener Filiale – die an der Mellinghofer Straße – gibt.

„Die lassen uns hier wortwörtlich im Regen stehen, die denken gar nicht an Ältere und Behinderte“, schimpft eine Anwohnerin aus der Schaaphausstraße. Zudem könne man am Automaten keine Überweisungen vornehmen. „Dafür muss ich mit der Bahn nach Unterdümpten fahren. Das kostet mich jedes Mal 3,20 Euro.“ Verärgert ist auch Ruth Dombrowski, die mit dem Rollator unterwegs ist: „Hier kann man keine Überweisung machen, nix. Wie traurig!“

„Ein Stück selbstständiges Leben ist verloren“

„Meine Oma ist extra hergezogen, weil hier alles an einem Fleck war. Sie ist jetzt 90, kann einfach nicht zur Mellinghofer Straße runterfahren. Ein Stück selbstständiges Leben ist verloren“, sagt ein Mann aus dem Heidkamp. In der dicht gemachten Filiale an der Oberheidstraße sei immer viel los gewesen. Und: In Oberdümpten wohnten viele alte Leute. Von einem Rieseneinzugsgebiet spricht auch Gertrud Bode-Sanio. Außerdem komme jetzt ja noch ein Neubaugebiet dazu. Die Zusage, wenigstens einen Postkasten für Überweisungen aufzuhängen, habe die Sparkasse nicht eingelöst. Am Standort Mellinghofer Straße sei es oft sehr voll, zudem seien noch keine Parkplätze da. Gabriele Knappik sieht noch ein weiteres Problem – gerade für die Senioren. „Als alter Mensch hätte ich Angst, hier abends Geld abzuheben. Da ist ja keiner, der achtgibt.“

Bei der Sparkasse, so Frank Hötzel, habe es eher wenige Beschwerden gegeben. Einen Automaten, an dem man auch Überweisungen tätigen könne, habe man bewusst nicht aufgestellt. Denn: „Diese Geräte sind viel störungsanfälliger als die einfacheren.“ Auf Wunsch des Dümptener Bürgervereins habe man aber ein Gerät installiert, das auch Kontoauszüge ausdrucke.

Die Entscheidung, die zwei Dümptener Filialen zusammenzulegen, sei aufgrund von Bilanzen gefallen. „Immer mehr Kunden nutzen das Online-Banking, daran ändert auch ein Neubaugebiet nichts. Aber es gibt ja noch eine Filiale im selben Stadtteil, und nur 1,4 Kilometer entfernt“, sagt Hötzel. Und ergänzt: Der Parkplatz an der Mellinghofer Straße sei mittlerweile fertig.

>> KONTOSERVICE-TERMINALS NUR IN FILIALEN

Ratsherr Jochen Hartmann (BAMH) aus Dümpten regte an, die Sparkasse solle prüfen, ob sie nicht einen Container aufstellen oder das Foyer der Ex-Filiale nutzen könne, um Überweisungen zu ermöglichen.

Die Sparkasse setzt Kontoservice-Terminals aber nur dort ein, wo auch Mitarbeiter vor Ort sind, die bei Problemen helfen.