Mülheim-Altstadt. 350 Tannen, 60 Hütten und 10.000 Kuscheltiere: Trotz Wachstum bleibt beliebter Weihnachtsmarkt auf dem Kirchenhügel sozial und nicht-kommerziell.
350 Tannen in zwei Stunden vom 17-Tonner zu hieven, war ein echter Kraftakt für die Helfer des traditionellen Adventsmarkts in der Altstadt. „Die Jungs mussten danach erst einmal duschen gehen“, ist Mitorganisator Rolf Schulze erschöpft aber glücklich: Alles ist aufgebaut – der romantische Budenzauber im Eck zwischen Hagdorn, Muhrenkamp und Kettwiger Straße kann am heutigen Freitag beginnen.
60 Hütten ziehen für die kommenden drei Wochen in die Altstadtgassen ein, manches Neue – wie die nachhaltigen Schaf-Produkte von Sandra Quade – wartet auf die Besucher. 80 Gruppen haben sich um Stände beworben. Viele geschätzte Altbekannte, die Produkte von selbstgebrannten Mandeln bis zu handgefertigten Kräuter-Essenzen anbieten, trifft man auf dem Kirchenhügel wieder an.
Guter Zweck steht wieder im Vordergrund
Unverändert steht der gute Zweck im Zentrum des weihnachtlichen Marktes mit Ständen der Awo, Unicef, Rotarier und Lions Club sowie einiger Schulen von Otto-Pankok bis Karl-Ziegler. Für Schulze ist das auch im 19. Jahr keine Frage: „Uns geht es nicht um kommerzielle Dinge. Wer etwas für einen gemeinnützigen Zweck anbietet, zahlt keine Standgebühren, aber wir lassen uns das auch nachweisen.“
Doch apropos Kirchenhügel: Die traditionellen Friedenslichter am Samstag, 1. Dezember, stehen in diesem Jahr schon im Zeichen des 2019 beginnenden Tersteegen-Jahres. Die „Tersteegen-Lichter“ gestalten die Weihnachtsmarkt-Macher gemeinsam mit der evangelischen Kirche und dem Tersteegen-Verein.
Weihnachtsbäume werden an Grundschule verkauft
Um 18 Uhr öffnet der Nikolaus ein Adventsfenster, um 19 Uhr entzünden alle Besucher gemeinsam eine Wunderkerze und denken an den Frieden in der Welt. Wenn auch der Adventsmarkt an sich – trotz Nachfrage – nicht größer werden will oder gar länger, wächst er doch an manchen Stellen: 150 der 350 Weihnachtsbäume werden am Ende zur Unterstützung der Offenen Ganztagsgrundschule an der Trooststraße verkauft. Das sind 50 mehr als im vergangenen Jahr.
Und Schulze kämpft derzeit mit Platzproblemen für überraschenden Zuwachs: Rund 10.000 Kuscheltiere haben die Mülheimer abgegeben, die der hauseigene Nikolaus in diesem Jahr nicht nur zu den Friedenslichtern am Sonntag, sondern auch im täglichen Rundgang – werktags ab 17 Uhr, samstags und sonntags ab 16 Uhr – unter die Kinder bringen will.