Mülheim. . Samstag wird die Fifa-Stadtmeisterschaft in Mülheim ausgetragen. Ibrahim Abbas und Srud Amin können ihren Titel verteidigen. Worauf es ankommt.

Mit zwölf Jahren haben Ibrahim Abbas und Srud Amin noch selbst auf dem Platz gekickt. Der eine lief für den TSV Heimaterde auf, der andere ging für Tuspo Saarn auf Torjagd. Treffen beide heute, jubelt ihnen ein ganzes Stadion zu - auf der Playstation beim virtuellen Fußballspiel Fifa. Am Samstag nehmen sie an der Stadtmeisterschaft teil. Als Titelverteidiger.

Der Mülheimer Sportservice (MSS) organisiert das Turnier zum zweiten Mal. 144 Spieler sind dabei, jeweils in Zweierteams. Nach einer Gruppenphase geht’s wie in der realen Fußballwelt im K.O.-System weiter, um den Sieger zu ermitteln. Als amtierende Stadtmeister betreten Abbas und Amin die Bühne. Vorbereitet haben sie sich kaum. „Wir haben über den Koop-Modus zehn Spiele gemeinsam gemacht“, erzählt Amin. Der 21-Jährige wohnt mittlerweile in Mönchengladbach, was das gemeinsame Training ohnehin einschränkt.

Srud Amin ist Abbas Teamkollege.
Srud Amin ist Abbas Teamkollege. © Srud Amin

Dadurch, dass sich jedes Fifa-Spiel ohnehin jedes Jahr ein wenig verändert, ist die Vorbereitung schwierig. „Teilweise gibt es bei zu viel Kritik aber Updates, wodurch das alte Gameplay wieder zurückkommt“, weiß Amin. Das Gameplay umfasst die Steuerung und Spielfunktionen wie Tricks. Wer sie geschickt einsetzen kann, habe Erfolg, erzählt Abbas. „In Fifa 19 gibt es eine Neuerung, bei der der Ball zu 90 Prozent rein geht, wenn du ihn perfekt triffst“, erklärt der 22-Jährige. Mit einer speziellen Finte lasse sich im Strafraum zudem ein Elfmeter herausholen.

Wer nicht mit dem Controller umgehen kann, verliert

Die Technik spielt eine Rolle, die Spielereigenschaften sollten auf der Konsole gekonnt eingesetzt werden. Beim Turnier werden viele Teams mit Juventus Turin antreten, weil Cristiano Ronaldo dort spielt. „Er ist in Fifa einfach der beste Spieler“, sagt Abbas, der in der Realität Lionel Messi bevorzugt. Sein Kollege hat den brasilianischen Ronaldo nach wie vor als Idol. „Du kannst bei Fifa aber auch den besten Spieler haben und trotzdem verlieren, wenn du nicht mit dem Controller umgehen kannst“, gibt Amin zu bedenken.

Auf der Playstation komme es auf das Spielverständnis an. „Dafür muss man selbst nicht gut auf dem Platz spielen können. Ich kicke auch nur hobbymäßig“, gesteht Abbas. Abkupfern könne man auch das Spiel von guten Mannschaften, etwa das Tiki-Taka vom FC Barcelona. Aber: „Bei Fifa müssen die Teamkameraden harmonieren, sonst werde es schwer. „Man muss wissen, wie der andere spielt, sich verstehen“, betont Abbas. Natürlich spiele auch Glück eine Rolle, wovon Abbas häufig profitiert.

Die Titelverteidigung spornt an

Für Samstag ist das Überstehen der Gruppenphase das Ziel, der Titel nicht unbedingt. „Wobei das Preisgeld schon verlockend ist“, sagen die Sieger aus 2017. 300 Euro werden ausgegeben. Ein nettes Taschengeld, im Vorjahr waren es 200 Euro. Doch nicht allein deswegen nehmen die beiden Fifa-Fans, die seit vielen Jahren das Spiel zocken, teil. „Es macht einfach Spaß in der Gemeinschaft, im Mehrspieler-Modus zuhause sieht man die anderen nicht“, sagt Amin.

Den Titel verteidigen zu können, spornt sie an. Stichwort Verteidigung: „Sie ist ohnehin wichtig. Im Turnier werden wir bei einer Führung aber nicht nur die ganze Zeit hinten rum spielen“, sagt Amin.

>>> Turnier in der Innogy-Sporthalle

Die Fifa-Stadtmeisterschaft findet in der Innogy-Sporthalle, An den Sportstätten 6, statt und ist für Zuschauer geöffnet. Start ist um 11 Uhr, das Endspiel wird voraussichtlich gegen 17 Uhr auf Großleinwand ausgetragen. An zwölf Stationen begegnen sich die Teams.

  • Die Teilnehmer sind in der Regel Hobbyspieler, die zuhause in ihrer Freizeit auf der Playstation spielen. E-Sport-Profis, die mit dem virtuellen Fußballspiel Geld verdienen, sind nicht mit dabei. Teilnehmer können dafür aber Erfahrung sammeln.