Mülheim. . Beim Tanzfestival in der Innogy-Halle treten am Samstag 370 Kinder und Jugendliche auf, auch die Ballettmädchen aus dem Friedrich-Wennmann-Haus.

Rosa Wangen, rosa Trikots, hochgesteckte Haare: Jeden Dienstag am späten Nachmittag ist Ballettstunde im Jugendzentrum Friedrich-Wennmann-Haus. Eine Schar kleiner Mädchen schwirrt im Tanzsaal zwischen Spiegel und Stange umher. Immer wieder trommelt Kursleiterin Veronika Nagy ihr Trüppchen zusammen, denn die Gruppe muss proben für einen großen Auftritt: Am Samstag stehen die Kinder beim Festival „Let’s Dance“ auf der Bühne, als einzige klassische Ballettgruppe, bejubelt von einigen hundert Zuschauern.

Schon zum 16. Mal findet das Mülheimer Tanzfestival in der Innogy-Sporthalle statt, das traditionell von den Mülheimer Jugendzentren und dem Amt für Kinder, Jugend und Schule gemeinsam veranstaltet wird. Alle Stilrichtungen sind dort willkommen, performt wird ohne Wettkampfstress und Leistungsdruck.

21 Gruppen sind angemeldet

Die organisatorischen Fäden laufen im Styrumer Jugendzentrum Café 4 You zusammen: Dieses Mal hätten sich 21 Gruppen angemeldet, berichtet Sozialarbeiter Salvatore Sangiorgio, „etwas weniger als in den vergangenen Jahren“. Alle Crews kommen aus Mülheim, sie sind im Durchschnitt größer als bei den früheren Festivals: Insgesamt treten rund 370 Tänzerinnen und Tänzer auf, „wesentlich mehr als in den Vorjahren“, sagt Sangiorgio. Sonst waren es 250 bis 300 Aktive.

Das Friedrich-Wennmann-Haus in Heißen, wo unterschiedliche Tanzkurse für Kinder und Jugendliche laufen, war bisher immer mit eigenen Crews vertreten. Eine Galerie von Teilnehmer-Zertifikaten ziert den Trainingsraum, meist sind es allerdings Gruppen aus dem HipHop-Bereich oder Videoclip-Dancing.

Doch auch der Ballettkurs von Veronika Nagy nimmt bereits zum zweiten Mal teil, drei der Mädchen waren 2017 schon dabei, mit einer Choreographie zu „99 Luftballons“ von Nena. „Ich war sehr aufgeregt“, erinnert sich eine der Mini-Ballerinas, „da saßen ein paar hundert Leute. Aber als ich auf der Bühne stand, hab ich nicht mehr daran gedacht.“

„Nussknacker“ als Kurzversion

In diesem Sinne versucht die Tanzlehrerin, den Sechs- bis Neunjährigen Sicherheit zu vermitteln. Der eigentliche Auftritt, ein kurzer Ausschnitt aus Tschaikowskys Ballett-Klassiker „Der Nussknacker“, dauert kaum mehr als eine Minute: „Die Choreo ist kurz und schmerzlos“, sagt Nagy, die immer wieder damit beschäftigt ist, das quirlige Trüppchen bei der Stange zu halten und Zusammenstöße auf der Fläche zu verhindern: „Eine Tänzerin hat überall Augen“, sagt sie lächelnd, „auch am Popito...“

Beim Mülheimer „Let’ Dance“ werden keine Gewinner gekürt, aber Niedlichkeitspunkte sammelt diese Truppe bestimmt.

>>> Alle Infos zum Festival „Let’s Dance“

Let’s Dance läuft am Samstag, 17. November, ab 15 Uhr in der Innogy-Halle, An den Sportstätten 6. Einlass ist um 14 Uhr, Check-In für die Teilnehmer von 14 bis 14.30 Uhr. Anmelden konnte man sich bis zum 6. November. Karten für vier Euro gibt es am Samstag vor Ort, nicht im Vorverkauf.