Mülheim. . Viele Tänzerinnen und Tänzer zeigen bei der 15. „Let’s Dance“-Show, was sie drauf haben. Die „Moves“ machen ohne Wettbewerbsdruck einfach Spaß.
- Rund 30 Tanzgruppen zeigen zur 15. „Let’s Dance“-Show, was sie drauf haben
- Die vielen hundert Besucher im Saal sind begeistert bei der Sache
- ie Mülheimer Veranstaltung ist bewusst kein Wettkampf um Titel, sondern einfach ein Treffen zum Spaß
An Stimmung mangelt es in der Innogy-Sporthalle am Samstagnachmittag auf keinen Fall. Rund 30 Tanzgruppen zeigen zur 15. „Let’s Dance“-Show, wo beim „Bouncen“ die Feder sitzt. Klar, es geht um Hiphop, der selbst Besucherin Marianne Löffler mit 81 Jahren begeistert Luftsprünge machen lässt: „Toll, was die Jugendlichen können.“ Wenn nur dieses ständige Wummern nicht wäre …
Das „Wummern“ nennen Hiphopper den „Beat“ und der gehört nunmal dazu wie Käppi und Sneakers – ist aber egal. „Besser, als wenn die Kinder nur auf ihr Handy starren“, winkt die 81-Jährige ab. Sie hat die Veranstaltung heute einfach mal interessiert „ausgecheckt“ und bereut es nicht.
Viele hundert Besucher klatschten im Saal
Unten auf der Bühne aber hüpft und steppt der Indianer. Gerade sind die „Sweet Feet“ dran. Die zehn jungen Mädchen – ganz lässig in Schwarz und Pink gekleidet – haben ihre „Moves“ koordiniert drauf. Die vielen hundert Besucher im Saal gehen johlend mit. Warum das bei den „Sweet Feet“ so extra cremig läuft, erklären Emily (8), Lara (9) und Lisa (8) sowie der Rest der Gruppe anschließend ganz selbstbewusst: Sie tanzen eben schon, seit sie drei Jahre jung sind. „Ich kann dann meine ganze Power rauslassen. Wenn ich sauer bin, tanze ich das ab“, meint Emily. Lara hingegen macht es einfach nur Spaß: „Ich finde die schnellen Bewegungen gut.“
Drei Stunden in der Woche widmen sich die Mädchen in der Tanzschule „Dance it!“ ihrem Lieblingshobby. Und darüber hinaus wird auch mal bei ungewöhnlichen Gelegenheiten getanzt. „Ich probier’ Schritte beim Zähneputzen aus“, meint Lisa. Oder beim Fernsehen – warum auch nicht?
Hinter der Choreografie stehen die Geschwister Mona Jansen-Essers (30) und Mara Essers (23). Sie wollten – ganz ähnlich wie ihre Schützlinge – quasi mit dem Laufen schon tanzen lernen. Mona machte ihren Traum zum Beruf und schloss eine Ausbildung in Standard- und Lateinamerikanischen Tänzen ab, Mara ging auf das tanzfördernde Gymnasium in Essen-Werden und lernte dort klassisches Ballett.
Der Spaß an der Sache ist am wichtigsten
Vor sieben Jahren eröffnete Mona die Tanzschule zu der inzwischen nicht nur die „Süßen Füße“ („Sweet Feet“) gehören, sondern ebenso ein Baby-Bewegungskurs sowie eine U 30-Gruppe. „Wichtig ist immer, dass es Spaß macht und kein Zwang wird“, sagt Mona Esser. So ganz zwanglos übrigens räumten die „Sweet Feet“ schon zweimal den Westdeutschen Meister und ein Mal den Deutschen Vizemeister ab.
Die Mülheimer Veranstaltung „Let’s Dance“ ist bewusst kein Wettkampf um Titel und Preise, sondern einfach ein Treffen nur so zum Spaß. Organisiert wird sie bereits zum 15. Mal vom Städtischen Jugendzentrum „Café 4 You“ sowie der Arbeitsgemeinschaft der Offenen Türen in der Stadt (AGOT).
Damit hat sich das Hiphop-Event zum wohl größten wettbewerbsfreien Tanzereignis im Ruhrgebiet hochgehüpft. Die gut 250 Tänzerinnen und Tänzer kommen von Jugendzentren und Tanzschulen zwar schwerpunktmäßig aus Mülheim aber ebenso aus dem gesamten Ruhrgebiet – von Duisburg bis Dortmund.