Mülheim. . Der Kampfmittelräumdienst hat den Verdacht, dass nahe des Hauptfriedhofes eine Bombe liegt. Das hat für viele Mülheimer gravierende Auswirkungen.
Bewohner der Flughafensiedlung, Schüler der Rembergschule, Besucher des Hauptfriedhofs: Sie alle eint ab kommenden Montag, 7 Uhr, dass sie deutlich mehr Zeit einkalkulieren müssen, wenn sie in Richtung Innenstadt fahren möchten. Für voraussichtlich eine Woche ist die Zeppelinstraße auf rund 60 Metern zwischen Hausnummer 117 und der Kreuzung mit den Straßen Holthauser Höfe und Steinknappen beidseitig gesperrt. Wer aus Raadt kommt oder dorthin fahren möchte, muss weite Umwege in Kauf nehmen.
Grund sind Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf: Die Experten glauben, dass sich im Erdreich mittig unter der Zeppelinstraße – also genau dort, wo die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft (RWW) alsbald eine Wasserleitung verlegen möchte – eine Bombe befinden könnte. Die Auswertung von alten Luftbildern legt den Verdacht nahe.
Wie findet man den Weg zum Friedhof?
Seit die Nachricht von der Vollsperrung in der Welt ist, klingelt bei Stadtsprecher Volker Wiebels oft das Telefon: Wie kommen unsere Kinder zur Schule? Wie finden wir den Weg zur Beerdigung? Fragen wie diese beschäftigten die Menschen. Und es bleibt nicht bei freundlichen Anrufen. Mancher schimpfe lauthals, dass man bei der Stadt doch wohl „bescheuert“ sei, sich nach den aufwendigen Arbeiten am Oppspring jetzt schon wieder die Zeppelinstraße vorzuknöpfen. „Dabei haben wir damit überhaupt nichts zu tun“, so Wiebels. „Ursächlich ist es die Maßnahme der RWW. Und der Kampfmittelräumdienst hat den konkreten Termin festgelegt.“
Für die Überprüfung müsse eine Fachfirma nun sorgsam alle Versorgungsleitungen freilegen. Die Gas-, Wasser-, Stromverbindungen dürften ja nicht versehentlich beschädigt werden. Die Sondierungsbohrungen werden kreisförmig um den Verdachtspunkt herum durchgeführt. „Falls man nichts findet, wird die Straße sofort wieder hergestellt.“
Raadt via Haarzopf erreichbar
Auch in der Zwischenzeit bleiben Flughafensiedlung, Rembergschule, Hauptfriedhof und die anderen Orte natürlich erreichbar. An- und Abfahrt dauern nur eben länger. „Der Fahrdienst zur Rembergschule fährt zum Beispiel deutlich früher los“, weiß Wiebels. Seit alles geklärt ist, sei die Schulleiterin übrigens wieder „völlig entspannt“.
Wer mit dem Auto von Mülheim aus Richtung Raadt fahren möchte (oder auch andersrum), kann via Holthauser Höfe, Fischenbeck, Essener Straße, Velauer Straße sowie auf Essener Gebiet über Hatzper Straße, Raadter Straße und Lilienthalstraße fahren. Möglich ist auch die Strecke über Steinknappen, Mendener Straße, Meisenburgstraße und Lilienthalstraße.
Die Umleitungsstrecken sollte man einhalten
Autofahrer, die aus Richtung Essen in die Mülheimer City wollen, werden schon am Flughafen auf die Vollsperrung und die Umleitung über die Raadter Straße hingewiesen. „Wir bitten darum, die Umleitungsstrecken einzuhalten“, so Wiebels. Wer aus dem Essener Süden kommt und den Abzweig Raadter Straße ignoriere, lande sonst zwangsläufig in der Sackgasse, müsse mühselig zurückfahren.
Auch für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs ist gesorgt; Ersatzhaltestellen werden eingerichtet. Fahrgäste der Linie 130 müssen allerdings 300 Meter zu Fuß zurücklegen – zwischen dem regulären Halt des Busses am Hauptfriedhof und der Ersatzhaltestelle Zeppelinstraße nahe der Kreuzung mit den Straßen Holthauser Höfe und Steinknappen.
>>> POLIZEI UND STADT SIND VOR ORT
Polizei und Ordnungsamt werden am Montag, 7 Uhr, an der Zeppelinstraße vor Ort sein. Sie wollen die Sperrmaßnahmen begleiten, informieren und sicherstellen, dass ein Passieren der Fußgänger möglich ist.
Auf muelheim-ruhr.de gibt es weitere Informationen.