Experten erklärten in einer Diskussionsrunde, wie man kindliches Interesse wecken kann - und warum man das tun sollte.
Kinder eigenen sich die Welt über Fragen an. Die Junior-Uni Ruhr soll ihnen die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen und diese auch beantwortet zu bekommen – oder sich selbst zu beantworten. Ex-OB Dagmar Mühlenfeld hat sich das ambitionierte Projekt ausgedacht und mit Mitstreitern angestoßen. „Wir wollen die Kinder bei ihrem Wissendurst und Forschungsdrang abholen – und zwar alle Kinder“, erklärte sie bei einer Podiumsdiskussion in der Sparkasse, bei der der Startschuss für die Junior-Uni fiel.
Als Experten dabei: Prof. Ferdi Schüth (Max-Planck-Institut für Kohlenforschung), Prof. Ingelore Mammes (Uni Dui/E, Schulforschung) und Armin Maiwald, der Erfinder der „Sendung mit der Maus“. Sie erklärten, wann und wie man kindliches Interesse wecken kann und was bei der Vermittlung von Wissen an den Nachwuchs zu beachten ist.
Kinder wollen wissen, was die Welt zusammenhält
„Kinder wollen wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält“, erklärte Ferdi Schüth. Man solle so früh wie möglich anfangen, ihnen die Faszination etwa für die Naturwissenschaften zu vermitteln. Man müsse Angebote für alle Kinder machen, nicht nur für solche aus bildungsnahen Familien.
„Wir haben bei Projekten mit Kindern zudem festgestellt, dass sie kein Strohfeuer sein dürfen. Langfristig angelegte Bildungsmaßnahmen haben mehr Erfolg“, riet der Professor. Das Knowhow weitergeben, sei eine wichtige Aufgabe für Erwachsene, das Land brauche viele qualifizierte Nachwuchskräfte.
Desinteresse kann noch in Interesse gewandelt werden
Darauf wies auch Ingelore Mammes hin. Auch sie plädierte für frühzeitige Bildungsprojekte, die Chancengleichheit schafften – auch durch außerschulische Bildungsträger. Bei Kindergartenkindern und Grundschülern könne laut Studien ihres Institutes ein Desinteresse noch in echtes Interesse verwandelt werden.
Maus-Vater Armin Maiwald gab Tipps, wie man Bildungsthemen zielführend ans Kind bringen kann: gründlich recherchieren, Geschichten um Fakten bauen, das eigene Erstaunen und den Aha-Effekt transportieren, einfache Sprache nutzen, Kinder ernst nehmen. Das Projekt Junior-Uni setzt auf weitere Unterstützer. Infos unter junioruni.ruhr