Mülheim-Styrum/Heißen. . SWB eröffnet nach dem Quartierspunkt in Heißen jetzt die zweite Anlaufstelle in Styrum. Weitere Begegnungsstätten sind nicht ausgeschlossen.
Zusammenwachsen sollen diejenigen, die an der Sedanstraße in den Gebäuden der Service-Wohnungsvermietungs- und Baugesellschaft (SWB) ein Zuhause gefunden haben. Kürzlich hat SWB zu diesem Zweck einen so genannten Quartierspunkt eröffnet, eine Anlaufstelle für Mieter, die nun Nachbarn sind.
„Wir haben in dem Quartierspunkt in Heißen, den wir im Frühjahr eröffnet haben, gute Erfahrungen gemacht“, schildert Michael Moldenhauer, Quartiersmanager bei der SWB, den Auslöser, auch in Styrum eine solche Begegnungsstätte zu schaffen. Bislang aber sei der Treffpunkt an der Sedanstraße kleinräumiger angelegt als das Projekt an der Heißener Kleiststraße, beschreibt Moldenhauer und sagt: „In Heißen kooperieren wir mit der Stadt und arbeiten mit der dortigen Quartiersmanagerin zusammen.“
In Heißen funktioniert der Nachbarschaftstreff gut
Dort, im Osten der Stadt, funktioniere der Nachbarschaftstreff bereits gut, rund 15 Besucher kämen regelmäßig, berichtet SWB-Mitarbeiter Moldenhauer. Alle 14 Tage etwa werde ein Spielenachmittag angeboten, die Besucher unternehmen gemeinsam Ausflüge, der Mülheimer Sportbund führt in den Räumen seine Sportberatung für Senioren durch. Letztes steht beispielhaft für die übergreifende Nutzung des Quartierspunktes in Heißen, einer umgestalteten rund 100 qm großen Wohnung: „Nicht nur SWB-Mieter gehen dort ein und aus, auch Anlieger aus der Nachbarschaft kommen“, hat Moldenhauer die Erfahrung gemacht.
In Styrum nun, dem neuen Quartierspunkt, geht es noch etwas kleiner zu. „Dort betreuen wir mit vier Gebäuden eine kleinere Einheit.“ Aber, räumt SWB-Sprecher Andreas Jenk ein, in Styrum stachen die Probleme auch deutlicher ins Auge als in Heißen. Müll etwa war ein Dauerthema. Erste Erfolge registriert Quartiersmanager Michael Moldenhauer bereits: „Die Bewohner haben den Innenhof gemeinsam aufgeräumt und pflanzen eine Hecke. Die Leute sind motiviert, sich hier eine Heimat zu schaffen.“ Ziel der Quartierspunkte hier wie dort ist es: Gefestigte Nachbarschaften und damit stabile Quartiere zu schaffen und durch frühzeitigen Austausch und Kontakt Vorurteile abzubauen.
Kulturelle Hürden überwinden
Nicht erst, wenn Sprachbarrieren auftauchen durch den hohen Anteil an Geflüchteten, die in den SWB-Wohnungen in Styrum untergebracht sind, kommt Moldenhauers Kollege Husein Alhammoud zum Einsatz, der die arabische Sprache beherrscht. SWB-Sprecher Jenk verdeutlicht: „Er kann auch helfen, kulturelle Hürden zu überwinden.“ Husein Alhammoud war zunächst als einer der Integrationslotsen der SWB tätig, die die Wohnungsgesellschaft als Vermittler zwischen Mietern und Geflüchteten eingesetzt hatte. Heute sind die Zugezogenen schon viele Schritte weiter, auf dem weiteren Weg helfen ihnen die Quartiersmanager.
„Aufgrund der guten Resonanz überlegen wir, auch in anderen Quartieren weitere Anlaufstellen zu etablieren. Wohnen ist längst mehr als nur Investitionen in Steine“, erklärt SWB-Geschäftsführer Andreas Timmerkamp dazu.