Mülheim. Eine Mülheimer Bürgerinitiative sammelt Stimmen übers Internet und per Unterschriftenlisten. Ihr Ziel: gesunde Flächen für Bienen und Co.

Knapp 1000 Unterzeichner haben sich bislang an der Petition „Stoppt das Insektensterben! Für Wildblumenwiesen und eine pestizidfreie Stadt Mülheim“ beteiligt, die Petra Armbrüster (51) im Internet gestartet hat. Die Bürgerinitiative, die hinter der Petition steht, sammelt zudem mit Listen Unterschriften, um die nötigen 1600 Stimmen für ein Quorum zu erreichen. Die Listen liegen bei „Papierwerk“, Dickswall 4, Denn’s Biomarkt, Düsseldorfer Straße 203, und bei der Buchhandlung Hilberath und Lange, Düsseldorfer Straße 111, aus.

Mit der Petition fordert die Bürgerinitiative um Petra Armbrüster den Rat der Stadt sowie Oberbürgermeister Ulrich Scholten und die verantwortlichen Ämter auf, sich dem Projekt „Pestizidfreie Kommune“ anzuschließen.

Erfolgreiche Petition für die Bäume im Dorf Saarn

Petra Armbrüster, die bereits im Frühjahr eine – erfolgreiche – Petition zum Erhalt der Bäume an der Düsseldorfer Straße auf den Weg gebracht hatte, begründet ihr aktuelles Engagement in der Petition so: „Das massive Insektensterben bedroht uns alle. Es ist Teil des größeren Artensterbens – auch von Wildblumen und -pflanzen sowie Tieren – unserer Nahrungskette.“

Dass inzwischen auch die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU und SPD einen Antrag zur Prüfung der Umsetzung eines Maßnahmenkataloges „Vogel-, Bienen- und Insektenschutz“ im Umweltausschuss gestellt haben, begrüßt Petra Armbrüster, die sagt: „Die Parteien sind sehr bemüht, ihren eigenen Antrag umzusetzen.“ Mit den darin geforderten Maßnahmen – etwa für öffentliche Grünflächen künftig nektar- und pollenhaltige Pflanzen für Bestäuber-Insekten zu wählen sowie die Gewinnung weiterer Blühflächen und Anlagen von Streuobstwiesen – ist sie einverstanden und hofft auf baldige Ergebnisse.

Armbrüster: Jeder Bürger kann selbst was tun

Entscheidet sich die Stadt für ein Umschwenken hin zu mehr Insektenfreundlichkeit, würde das etwa bedeuten, dass auf allen städtischen Flächen auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wird. „Bei der Umstellung auf eine pestizidfreie Kommune bleiben die Kosten nahezu gleich“, sagt Armbrüster. Dass jeder Mülheimer schon im Kleinen, sprichwörtlich vor der eigenen Haustür, etwas für Bienen, Schmetterlinge und Co. tun kann, beweist Petra Armbrüster mit Bildern von vielfältig bepflanzten Baumscheiben, die Insekten sowohl Nahrung als auch Lebensraum bieten – selbst mitten in der Stadt.