Mülheim. Der Fund des Anglervereins wurde am Samstag vom Kampfmittelräumdienst geborgen. Stadt lobt umsichtiges Verhalten – und entgeht einer Evakuierung.
Der Metall-Fund vom Entenfang sah nicht nur aus wie eine Granate, es war auch eine: Beim Aufräumen am Seeufer hatten die Helfer des dort ansässigen Anglervereins Fischwaid am Samstagvormittag eine scharfe Granate mit Aufschlagzünder aus dem Zweiten Weltkrieg mit einer Sprengkraft von 50 Kilo gefunden.
Bei der Aktion „Mülheim räumt auf“ hatten sich die Vereinsmitglieder über den niedrigen Wasserstand des Sees gefreut, um jede Menge Unrat aufsammeln zu können. Am Ufer direkt an der A 3 entdeckten die Ehrenamtlichen dann die Spitze der Granate im flachen Wasser. Die Finder legten etwas mehr davon frei und riefen dann die Polizei.
Meldekette vorbildlich eingehalten
Die Stadtverwaltung lobt das umsichtige Verhalten und die „perfekte Meldekette“: Wie berichtet, wurden Feuerwehr und Ordnungsamt verständigt, die Fundstelle abgesperrt, der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung rückte an.
Die Granate war im Uferbereich gut zu erreichen, so Stadtsprecher Volker Wiebels. So konnten die Fachleute die Waffe bergen, die Kappe entfernen und die Granate erschütterungsfrei in eine Thermomatte verpackt mitnehmen, um sie später kontrolliert auf einem Gelände in Hünxe zu sprengen.
Sprengung vor Ort hätte die Bevölkerung eingeschränkt
Weil der Abtransport der Granate möglich war, konnte sich die Stadt einen riesigen Aufwand im Vorfeld sparen, so Volker Wiebels. Denn wenn die Granate vor Ort hätte unschädlich gemacht werden müssen, was eine kontrollierte Sprengung bedeutet hätte, wäre das mit einer größeren Einschränkung für die Bevölkerung verbunden gewesen.
„Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass sich im Umfeld von 1000 Meter niemand aufhalten darf“, so Wiebels. Bei der Lage der Granate hätte es eine großräumige Sperrung gegeben, betroffen wären auch die Autobahn A 3 und die nahe Bahnstrecke gewesen.