Mülheim. . Andrea Stahl nimmt an Deutscher Dinnermeisterschaft von Vox teil. Nach anstrengenden Drehtagen tischt sie Mittwoch eine mölmsche Variante auf.
Vorsichtig schwenkt Andrea Stahl das Gemüse in ihrer Pfanne. Es soll perfekt angebraten sein und den Gästen serviert werden. Am besten so, dass es von denen keinen Abzug in der Bewertung gibt. Denn darum geht es am Mittwochabend bei der Deutschen Dinnermeisterschaft, an der die Mülheimerin teilnimmt.
Wenn es ums Kochen geht, kann Andrea Stahl begeistern. Das zeigte sie bereits im Jahr 2007, als sie eine Staffel des Kochwettbewerbs „Das perfekte Dinner“ gewann, der über Vox ausgestrahlt wurde. Nun treten die ehemaligen Gewinner der Staffeln gegeneinander an. Dabei gibt es eine Qualifikationsrunden, die in fünf Gruppen ausgetragen wird. Die Holthausenerin tritt gegen vier Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet an, der Gewinner misst sich noch einmal auf Bundesebene mit vier Gegnern. Erst dann ist der Meister ermittelt. Ihm winkt neben dem Preisgeld von 15 000 Euro (5000 Euro für den Gewinn der ersten Runde, 10 000 für den Sieg im Finale) zusätzlich noch ein Tag mit einem Sternekoch.
Tag mit Sternekoch als Anreiz
Das ist der Anreiz für Andrea Stahl gewesen. „Ich würde schon gerne den Tag mit einem Sternekoch gewinnen“, gibt sie zu. Ob es reichen wird, entscheidet sich diese Woche auf Vox. Seit Montagabend laufen die Entscheidungen in den Küchen des Ruhrgebiets. Das Dinner in Holthausen wird am Mittwochabend (19 Uhr) ausgestrahlt. Am Freitag sind alle Punkte verteilt.
Nervös ist Andrea Stahl nicht, da sie das Prozedere von damals noch im Kopf hat. Dennoch seien die Dreharbeiten, die Ende Juli gelaufen sind, anstrengend gewesen. „Ich war erst nachts Zuhause und musste am nächsten morgen um 9 Uhr schon wieder das Drehteam zu mir reinlassen“, erzählt sie. Serviert hat sie ihren Konkurrenten die Speisen nämlich schon, weil die Sendung nicht live ist. Dabei lief nicht alles nach Plan, was schon beim Sender begann. „Die Mitarbeiter haben die vereinbarten Zeiten nicht eingehalten. Sie kamen später. Vorher durfte ich mit der Vorbereitung nicht beginnen. Ihre Mittagspause haben sie auch eine halbe Stunde verlängert“, erinnert sich die Kochbegabte.
Mölmsche Interpretation italienischer Salchicha
Als Vorspeise servierte sie eine mölmsche Interpretation italienischer Salchicha an dicken Bohnen, dazu feine Meeresfrüchte. „Ich habe mir überlegt, was typisch für das Ruhrgebiet ist und habe dann Bratwurst komplett selbst gemacht. Erst das Brät, was ich dann noch durch den Fleischwolf gezogen habe“, erzählt Andrea Stahl. Dabei durfte ausnahmsweise ihr Mann helfen, sonst müssen die Teilnehmer alles alleine schaffen. Auch die Bedienung der Gäste, denn der Service fließt mit in die Bewertung ein. „Das war an einer Stelle schwierig, als der Strauß als Hauptgang im Ofen fertig war. Ich hörte es piepen, aber eine Dame wollte noch etwas zu trinken und dann zusätzlich Eis“, sagt sie.
Sie behielt die Ruhe und gewöhnte sich daran, dass sie ständig von einem Kameramann verfolgt wurde. Zur Crew gehörten zehn Personen, die viel Platz brauchten und denen Andrea Stahl genau Bescheid geben musste, wann sie was macht. „Sie haben für die Aufnahmen die Tische anders gestellt und wir haben sehr beengt gegessen“, verrät sie. Sechs Portionen gehören auf den Tisch, eine nimmt das Kamerateam für Schnittbilder.
Flugzeuge stören Interviews
Mit dem Essen ist die Sache aber noch nicht gegessen. Zur Sendung gehören noch Interviews, die zwischendurch eingeschoben werden. Andrea Stahl ist an ihrem Ausschanktag ein paar mal dran. Beim Kochen, Servieren und im Vorfeld. Gedreht wurde dabei auch draußen im Garten – im Juli war schließlich gutes Wetter. „Immer wenn ein Flugzeug kam, mussten wir nochmal anfangen, weil sonst der Ton nicht passte“, erinnert sie sich. Die Zuschauer vor dem Fernseher werden es nicht merken.
1000 Euro Aufwandsentschädigung für drei Gänge
Drei Gänge sind Vorgabe bei der Deutschen Dinermeisterschaft. Als Hauptspeise serviert Andrea Stahl Vogelstrauß an Rotwein Soße, Gemüsesalat, mit grünen Spargel und gekräuterte Fächerkartoffeln. Sie macht alles selber, Thermomixer sind tabu.
Als Dessert gibt’s Orangentraumcrème mit Florentinerkeks und Double-Schokoladeneis mit Schokostückchen. Von Vox gibt es 1000 Euro Aufwandsentschädigung. Dafür kaufte sich die Mülheimerin unter anderem den Fleischwolf und neues Porzellan.