Mülheim. . Mülheims Politik war der Forderung einer Bürgerinitiative am Saarnberg gefolgt. Vorerst verzichtet die Stadt auf bauliche Änderungen.

Die Bürgerinitiative am Saarnberg soll noch in diesem Jahr einen Erfolg verbuchen können: Die Stadtverwaltung will noch 2018 dem politischen Votum nachkommen, die Raserstrecke zwischen Großenbaumer und Saarner Straße zur Tempo-30-Zone zu machen. Mehr als neue Schilder will das Amt für Verkehrswesen zunächst aber nicht aufstellen.

Ende Juni hatte der Planungsausschuss der Aufforderung der Bezirksvertretung entsprochen und den Beschluss gefasst, den Saarnberg aus dem so genannten Vorbehaltsnetz verkehrswichtiger Straßen herauszunehmen. Zuvor hatte Verkehrsdezernent Peter Vermeulen der Straße, über die täglich bis zu 5100 Fahrzeuge rollen, zwar eine wichtige Funktion zugesprochen. Es gebe auch keine auffälligen Unfallzahlen, so sehe man eigentlich in Abstimmung mit der Polizei vor Ort „keine Handlungsnotwendigkeit“. Man werde sich aber nicht gegen Tempo 30 sperren, so Vermeulen mit Blick auf den Druck von Bürgern und Lokalpolitikern.

Das Gros war schneller als 40 km/h unterwegs

Geschwindigkeitsmessungen im März hatten in der vorhandenen Tempo-30-Zone im Umfeld der Saarnberg-Schule erschreckende Ergebnisse hervorgebracht. Gerade bei der „Talfahrt“ Richtung Saarner Straße hielten sich mehr als acht von zehn Autofahrern nicht an das Tempolimit. Das Gros war schneller als 40 km/h unterwegs, drei Raser wurden gar mit mehr als 80 km/h gemessen.

Nun soll der komplette Saarnberg noch in diesem Jahr zur Tempo-30-Zone werden. Der städtische Verkehrsplaner Helmut Voß sagte auf Nachfrage, dass entsprechend der gesetzlichen Anforderungen die Mittelmarkierungen entfernt werden, Rechts vor Links eingeführt und für eine entsprechende Beschilderung gesorgt werde.

Technische Einbauten, die das Tempo drosseln helfen, wie etwa Fahrbahn-Verengungen oder Temposchwellen, sind vorerst nicht vorgesehen. Wie andernorts auch soll zunächst beobachtet werden, ob das neue Tempolimit auf Akzeptanz bei den Verkehrsteilnehmern stößt.