Mülheim. Über 1200 Teilnehmer gingen am Wochenende beim 22. Drachenboot-Festival in der Ruhrarena an den Start. Ein buntes Spektakel für die Zuschauer.
Unter rhythmischem Trommeln und Klatschen marschieren 20 Einhörner in Richtung des Bootsanlegers. Frauen und Männer der „Drawning Unicorns“ (also die ertrinkenden Einhörner) mit viel Glitzer im Gesicht und gehüllt in rosa und lila Plüsch sind bereit für ihr drittes Rennen.
Bereits zum 22. Mal stieg am Wochenende das große Drachenboot-Festival zwischen Eisenbahn- und Schlossbrücke. Über 1200 Sportler waren gekommen, um in insgesamt 120 Teams um die Wette zu paddeln. „Uns geht es nicht ums Siegen, sondern einfach um den Spaß, den wir hier haben“, sagt Steffi Wolter von den „Drawning Unicorns“ und Teamkollegin Kerstin Schatke ergänzt überzeugt: „Wir sind zwar nicht die Besten, aber auf jeden Fall die Lustigsten.“
Einige Neulinge auf der Wasserrennbahn
Und tatsächlich war die Stimmung unter den Mannschaften sehr gelöst, die Besucher merkten, dass es hier nicht darum geht, mit allen Mitteln den ersten Platz zu belegen. Im Vordergrund stand für viele Teilnehmer die Geselligkeit, da wurden die Zeiten in den Wettläufen schnell auch mal zur Nebensache. Wenn es dann doch noch klappt mit einem Sieg oder einer Bestzeit – umso besser. Neben alten Bekannten, die als Team jedes Jahr mit von der Partie sind, traten auch Mannschaften an, die sich das erste Mal auf die Wasserrennbahn entlang der Stadthalle wagten. So wie das Team der Kindertagesstätte Rosenkranz. Zwei Erzieherinnen und 18 Elternteile haben sichtlich Spaß an der Sache. Außerdem „schweißt so was ja zusammen“, sagt Kita-Leiterin Ramona Öttgen. „Es freut mich sehr, dass auch so viele Väter mitmachen, denn oft sind die Mütter bei Kita-Veranstaltungen doch deutlich in der Mehrheit.“
Gratismassagen für die Sportler
Gegen müde Beine und verspannte Rücken gab es für die geplagten Sportler eine Gratismassage. Denn viele der Teilnehmer hatten sich auf den Wettkampf zwar ein bisschen vorbereitet – wirklich durchtrainiert waren aber nur die Wenigsten. „Spätestens nach dem zweiten oder dritten Rennen meldet sich der Körper dann“, sagt Physiotherapeut Stefan Kulick augenzwinkernd. „Das Angebot wird schon sehr gut angenommen.“ Viele Besucher zog es auch zum Festival, um neben den Rennen auch das gute Wetter zu genießen. Während sich die Kinder auf der Hüpfburg in der Müga austoben konnten, gab es Live-Musik, Cocktails und vieles mehr. In den Rennpausen konnten sich auch die Besucher mal auf dem Wasser ausprobieren.
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Zwischendurch wurden die erfolgreichsten Teams geehrt, Pokale gab es für alle Teilnehmer. Und so waren die Siegerehrungen schon fast nicht mehr so wichtig. Denn so mancher Teilnehmer war nach dem letzten Rennen nicht enttäuscht, weil es verloren ging, sondern weil sie gerne weitergemacht hätten. Deshalb ist bei den meisten Paddlern die Anmeldungen fürs nächste Jahr schon beschlossene Sache.