Mülheim. . Beim 21. Mülheimer Drachenboot-Festival gingen am Wochenende wieder rund 100 Teams an der Start. Am Samstag kam das Wasser auch von oben.

  • Seit vielen Jahren wird das Fest von der DJK Ruhrwacht gemeinsam mit der MST veranstaltet
  • Viele Teams treten immer wieder an, manche basteln vor dem Rennen monatelang an fantasievollen Kostümen
  • Nach dem verregneten Samstag spielte am Sonntag auch das Wetter mit

Als Samstagvormittag das 21. Drachenboot-Festival startet, spricht das Wetter eine klare Sprache: Der Sommer ist vorbei. „Ich freue mich, dass trotzdem so viele gekommen sind“, sagt Edgar Hüppop von der DJK Ruhrwacht, die – wie jedes Jahr gemeinsam mit dem Mülheimer Stadtmarketing MST – das Festival veranstaltet. Rund 100 Teams gehen wieder an den Start, und genauso viele Vereinsmitglieder arbeiten seit Donnerstag Tag und Nacht, um das Festival auf die Beine zu stellen.

Als für einen kurzen Moment die Sonne rauskommt, reißen die bunt verkleideten Teams ihre Arme nach oben und es bricht großer Jubel aus. Unter den vielen Sportlern: 20 Flamingos mit guter Laune und Blumenketten um den Hals. Der „FC Clochard“ nimmt schon seit zwölf Jahren am Drachenboot-Fest teil. „Und wir haben schon neun oder zehn Mal den Outfit-Pokal gewonnen“, ruft Stephan Geil, Kapitän der Mannschaft. Kein Wunder: eine Airline, Weihnachtsmänner oder Außerirdische – der „FC Clochard“ lässt sich immer etwas Neues einfallen. Tatsächlich bastelt das Team zwei bis drei Monate an den Kostümen, um sich jedes Jahr wieder zu übertreffen.

Festival geht weit über die Grenzen Mülheim hinaus

Die gute Stimmung bekommt auch Annegret Meloni Nußbaum mit. Sie hat sich auf der Schlossbrücke positioniert, um die Mannschaft ihrer Tochter beim Zieleinlauf zu unterstützen. Sie findet es toll, dass sogar Teams aus Koblenz und Hannover antreten. „Das Festival geht ja noch weit über die Grenzen von Mülheim hinaus“, bemerkt Annegret Meloni Nußbaum.

Erschöpft, aber mit einem Lachen auf dem Gesicht analysiert Markus Uferkamp das letzte Rennen der „Ruhrnarren“. Er findet: „Wir sind am Ende etwas eingebrochen.“ Der Karnevalsverein tritt jedes Jahr mit großen Ambitionen an, hat schließlich zuletzt zwei Mal in Folge den ersten Platz im A-Cup-Finale gewonnen. „Wir wollen das Brauchtum des Mülheimer Karneval präsentieren“, erklärt Uferkamp, Vorsitzender des Dachverbands des Mülheimer Karnevals.

Zum „Anfeuern und Brötchen schmieren“ gekommen

Zum „Anfeuern und Brötchen schmieren“ ist Mechthild Winthuis gekommen. Sie unterstützt ein Team, das sich hauptsächlich aus Flüchtlingen zusammensetzt. Gerade für die Jugendlichen sei es toll, den Mannschaftsgeist beim Paddeln zu erleben. Die Teams seien es auch, die „das Herz der Veranstaltung“ ausmachen, bestätigt Jens Weber von der MST. Manche Mannschaften stünden von acht Uhr morgens bis spät abends teils im Regen an der Ruhr. „Trotzdem haben die Sportler jedes Jahr große Lust, wiederzukommen“, sagt Weber. Und genau deswegen nehmen die Veranstalter immer wieder gern die lange Vorbereitung auf sich. „Das alles lohnt sich, wenn man sieht, wie viel Spaß die Leute haben.“

>> AUSZUG AUS DER LANGEN SIEGERLISTE

Am Samstag und Sonntag wurde um insgesamt 13 Cups gekämpft. Außerdem wurde ein Outfit-Pokal vergeben, hier siegte das Team „Ab in den Urlaub, ab in den Pott“.

Tagesbestzeit von 1:09,85 Minuten fuhren am Samstag „Ruhrfire“, die damit den 1. Platz des MST-Cups belegten. Die Tagesbestzeit am Sonntag erzielten „Hölle Nord“ mit 1:11,68 Minuten, sie gewannen den 1. Platz des SCS Teamsport-Cup.

Beim Parteienrennen wurden die „SPD-Ruhrwikinger“ mit einer Zeit von 1:24,70 Minuten Sieger des Cups der Stadt Mülheim.