Mülheim. . Die Polizei nahm in Gelsenkirchen die „Pfarrhaus-Bande“ fest, die wohl auch im September in Speldorf zugeschlagen hatte.
Wer hinter dem Überfall auf eine 83-Jährige am 11. September in der Jägerhofstraße in Speldorf steckt, ist wohl aufgeklärt. Die Polizei Recklinghausen meldete Freitag die Festnahme einer dreiköpfigen, mutmaßlichen Einbrecherbande aus Gelsenkirchen, der auch die Tat in Speldorf angelastet wird. Nach langen Ermittlungen der EK Phönix gingen zwei Männer (27, 43) und eine Frau (47) der Polizei ins Netz. Sie sollen seit September rund 20 Einbrüche in NRW und Niedersachsen begangen haben und es dabei vor allem auf Pfarrhäuser und die Häuser älterer Frauen abgesehen haben.
Täter schlossen 83-Jährige in Bad ein
Nach einem Einbruch im März in ein Pfarrhaus in Datteln waren die Täter von Zeugen beobachtet worden, was die Polizei auf ihre Spur brachte. Die Ermittler deckten die Masche der Täter auf: Tage zuvor wurden die Häuser ausgekundschaftet, man informierte sich auch über die Zeiten der Gottesdienste. Dann kehrten die Täter an den Wochenenden zurück, besuchten kurz die Gottesdienste, oder die Frau klingelte an den Pfarrhäusern, um zu sehen, ob die Luft rein war. Auch im Haus der Mülheimer Seniorin war zuvor Sturm geklingelt worden. Die Frau öffnete aber nicht, hörte jedoch später Geräusche aus dem Erdgeschoss und sah nach. Das Trio bedrohte die 83-Jährige mit einem Messer, schlug sie und sperrte sie im Bad ein. Auch ein Pfarrer in Dortmund, der die Bande zu Hause überraschte, wurde tätlich angegriffen.
Die drei mutmaßlichen Täter wurden am Donnerstagmorgen in Gelsenkirchen festgenommen. Bei den Durchsuchungen ihrer Wohnungen fand die Polizei Uhren und Schmuck mit christlichen Symbolen. Das Trio sitzt in Untersuchungshaft.