Robin George ist ehrenamtlicher Gruppenführer des THW Ortsvereins Mülheim. Hilfe leistet er schon seit seiner Jugend – und geht dafür an Grenzen.

Als er sich mit zehn Jahren dem Technischen Hilfswerk (THW) anschloss, ahnte er nicht, wie viel Verantwortung er 14 Jahre später beim Ortsverband Mülheim tragen würde. Heute ist Robin George Gruppenführer und leistet rund 300 Stunden jährlich – und das ehrenamtlich.

In den 14 Jahren hat der mittlerweile 24-Jährige gelernt, fremden Menschen in der Not zu helfen. Dies ist das Grundprinzip des THW, was allerdings immer erst angefordert wird und nie selbstständig handelt. In der Regel koordiniert die Feuerwehr Einsätze, zu denen sie das THW zur Unterstützung hinzu ruft, falls deren Hilfsmittel nicht ausreichen. Denn das THW hat noch ganz andere Möglichkeiten und Geräte parat.

Verschiedene Gruppen durchlaufen

Im Mülheimer THW gibt es verschiedene Gruppen, die George allesamt in seiner Zeit von der Jugend an durchlaufen hat: Bergung, Wassergefahr, Räumen, Wasserschadenpumpen. Neben Einsätzen vor Ort in Mülheim war er 2013 sogar mit seinen Kollegen aufgrund des Elbe-Hochwassers als Nothelfer unterwegs. „Wir wurden dort von A nach B geschickt, immer weiter. Man muss sich darauf einstellen, selbst mal von der Versorgung abgeschnitten zu sein und ein paar Tage nicht zu duschen“, erklärt George. 2017 sicherte er mit den Kollegen in blauer Uniform die brennende Gesamtschule in Saarn vor einem möglichen Einsturz.

Darüber hinaus gehört er als Gruppenführer auch zum Organisationsteam. Er teilt seine Kollegen etwa beim Rosenmontagszug als Steckenposten ein, wenn im Notfall Rettungswege gebildet werden müssen. Dafür macht er sich lange und intensiv Gedanken über die Positionen, um effektiv und schnell handeln zu können, sagen die Kollegen.

Keine Gegenleistung erwartet

„Andere Ortsverbände suchen so jemanden, haben ihn aber nicht. Dazu kommt das Fachwissen, was Robin mitbringt“, sagt THW-Sprecher Rainer Wiebels. Man müsse eine Empathie für Menschen haben, da das THW überall hingeschickt wird, wo es Notlagen gibt. „Ich habe früher schon gelernt zu helfen. Man weiß danach auch, was man für andere getan hat“, sagt George zufrieden.

Der Student weiß, dass jeder mal irgendwo betroffen sein kann – theoretisch auch er selbst. Er geht voran – freiwillig, ohne von denjenigen, denen er im Extremfall das Leben rettet, eine Gegenleistung zu erwarten. „Sie haben in dem Moment nicht die Möglichkeit, sich selbst zu helfen. Und wir haben die technischen Möglichkeiten“, so der Ehrenamtliche.

Er handelt sehr bedacht, agiert strukturiert, erfasst die Lage vor Ort schnell und trifft in Ruhe gute Entscheidungen. So wird er beschrieben. Und so gelingt es ihm, die Mülheimer Gruppe effektiv zu führen – auch über die Stadtgrenzen hinaus, wenn der Hilferuf eingehen sollte.

>>> WIR STELLEN ZEHN HELDEN DES ALLTAGS VOR

Die WAZ hat mit der Aktion „Menschen machen’s möglich“ gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) aufgerufen, Mülheimer zu benennen, die sich ehrenamtlich engagieren. Zehn Kandidaten stehen nun fest, die wir nacheinander in der WAZ in einem Porträt vorstellen.

Nach der Vorstellung aller Ehrenamtler und ihrer vorbildlichen Projekte können Sie, liebe Leser, für einen der Kandidaten stimmen. Die drei Mülheimer mit den meisten Stimmen erhalten Geldpreise, die beim Bürgerempfang am 6. September durch Oberbürgermeister Ulrich Scholten übergeben werden.