Mülheim. . Am Wochenende wurden an die 70 Knöllchen wegen Umweltvergehen in den Saarner Ruhrauen verteilt. Größte Sorge derzeit: offene Feuer.
Die Stadt hat die höchste Warnstufe wegen Brandgefahr ausgerufen. Offene Feuer seien derzeit brandgefährlich, sagt die stellvertretende Leiterin des Umweltamtes, Gabriele Wegner. Doch auch auf offene Feuer stießen die Vertreter des Ordnungsamtes und des Umweltamtes am Wochenende bei ihren Kontrollen in den Saarner Ruhrauen.
„Da es seit vielen Wochen kaum geregnet hat, ist das Gras extrem trocken und fängt sehr leicht Feuer“,so Wegner. Manche achtlose Zeitgenossen müsse man vor sich selbst schützen, zur Not mit einem Bußgeld, sagt Kerstin Kunadt, Abteilungsleiterin im Ordnungsamt. Für die Stadt sind die offenen Feuer in den Ruhrauen ebenso ein Umweltvergehen wie vieles andere auch, über das sich zahlreiche Mülheimer seit langem schon aufregen.
Erstmals war die Stadt am Wochenende mit einem größeren Aufgebot des Ordnungs- und Umweltamts vor Ort. An die 70 Knöllchen, je 20 Euro, wurden geschrieben. „Wir hätten noch mehr nehmen können, haben den Rahmen aber nicht voll ausgeschöpft“, sagt die stellvertretende Amtsleiterin. In manchen Fällen beließ man es auch bei einer Ermahnung.
Probleme an der Ruhr nehmen im Sommer zu
Sobald es wärmer wird, nehmen die Probleme an der Ruhr zu: Hunde hetzen Rehe, es werden immer wieder tote Tiere gefunden, beklagt die Stadt. Sogar Kälber seien in die Ruhr getrieben worden, wo sie ertrunken seien. Den Müll, den einige an der Ruhr einfach liegen lassen, räumen Müllwerker auf Kosten aller Gebührenzahler weg. Vandalen schneiden Zäune zu Brutgebieten auf, Autofahrer parken im Naturschutzgebiet.
Die Liste der Vergehen ist lang, zu lang. Politiker hatten wiederholt ein Eingreifen gefordert. „Ich gehe davon aus, dass wir diese unangekündigten Kontrollen zur Daueraufgabe machen müssen“, sagt Gabriele Wegner und ist überzeugt, dass Naturschutz und das Genießen der Freizeit in den Auen durchaus in Einklang zu bringen sind, „wenn sich jeder an Spielregeln hält“.
Nach der jüngsten Razzia weiß man im Umweltamt aber auch: Streifen zu zweit sind nicht geeignet, um der Lage Herr zu werden. „Wir waren froh, mit größerer Personalstärke vor Ort gewesen zu sein.“