Mülheim. . Mit ihrem Namen hat so mancher Probleme, dabei bespielen die Mülheimer PinkePank seit acht Jahren als Publikumslieblinge die Ruhrgebietsbühnen

Pinki-Pänki, Pink Punk, Pink Panther – René Jurjahn winkt ab, denn er hat schon alle Varianten seines Bandnamens gehört. Selbst in Mülheim, wo die vier Musiker zuhause sind. „Der Name steht klangmalerisch für den metallischen Sound des Hämmerns“, erklärt Sänger, Texter und Gitarrist Chris Buschmann. Und damit heißt es sonnenklar: PinkePank.

Nun spielen die „Klangschmiede“ nicht nur auf Metal. „Unsere Musik muss tanzbar und sexy sein – vor allem sexy“, hat Drummer Jonas Simmerrock (25) mal in einem Interview verraten. Angefangen haben PinkePank 2010 aber zu zweit mit einer eher zufälligen Jam-Session „im Proberaum der ‘Monkeyhead’“, plaudert Pinke Panker-Leadgitarrist René (26), „und wir hatten direkt drei Songs im Kasten“. „Fishblues“ und „MFOS“ spielen die Jungs heute immer noch mit Leidenschaft.

Erster Gig im früheren O’Conners an der Bahnstraße

Doch zunächst stand für Chris (26) und René der erste Gig im früheren O’Conners an der Bahnstraße an, mit besagten drei Stücken und einem Sack voll Cover-Liedern von den Beatles, Doors, Canned Heat. Das lief beim geneigten Publikum so süffig, dass es weiterging. Ein knappes Jahr nach der Gründung stieg Bruder Patrick Jurjahn mit seinem Bass ein, Schlagzeuger Jonas Simmerrock brachte sein Holz mit. Patrick wob klassischen Rock und „Experimentellen“ in den Sound, Jonas hingegen Einflüsse gradliniger Hartrock-Bands wie ACDC und verspielten Art-Rock a la Queen.

Und sie legten damit den Weg vom funk- und blues-beherrschten „Garage Groove Rock“ in Richtung des komplexen ‘Progressive Rock’, verrät Drummer Jonas. Ist PinkePank nun künstlerisch erwachsen geworden? Jonas winkt ab: „Wir wollen etwas machen, das einen unerwartet trifft, schockt. Mal spielen wir gradlinig, dann wieder völlig krumm.“ Aber irgendwie finden die Jungs dann wieder auf eine gemeinsame Wellenlänge zurück.

„Between mustard and sublimation“ - das erste Album

2011 bereits gossen die Klangschmiede ihre erste CD – kleckern war nicht: „Direkt ein Album“, erzählt Chris. 500 Stück gibt’s von „Between mustard and sublimation“, inzwischen eine sublime Rarität, denn fast alle sind weggegangen wie der im Titel benannte Senf.

Über Auftritte im Schilderhaus, in den Rathsstuben, Ringlokschuppen, in verschiedenen Jugendzentren machten sich die Jungs einen Namen. 2012 erblicken die PinkePank-Frischlinge die Freilichtbühne zum Mölmsch Open Air. Beim Groove-Point Festival im Springenden Punkt in Dümpten werden PinkePank zum Publikumsliebling.

Der Knoten platzt

Ab 2015 platzt aber der Knoten richtig: Beim Essener „Mukkefukk“ schmettern Chris „raue, packende Stimme“ und die ungewöhnliche Komplexität der Songs die Jury vom Amboss. Im selben Jahr folgt die zweite Scheibe: „Dirty Street God“. Und dann kommt 2016 der Sprung auf die große Bühne: das Pfingst Open Air in Essen.

Doch wie geht’s weiter? „Ich würde gerne auf der großen Bühne spielen – die Musik hat akustisch mehr Tiefe, das sind krasse Momente ...“, schwärmt Jonas. „Klar sind wir geil auf die große Bühne“, stimmt René zu. Ums Geldverdienen geht’s den Mitzwanzigern aber nicht, sondern „Bestehen bleiben, weiterentwickeln“, meint Chris: „Wir spielen gerne kleine Gigs zum Beispiel zu Weihnachten in den Rathsstuben -- das muss weiterhin möglich sein.“

<<< BEIM JUBILÄUM DER RATHSSTUBEN

Zum Jubiläum „50 Jahre Rathsstuben“ am Samstag und Sonntag, 1. und 2. September, ist PinkePank mit von der Partie. Beginn auf dem Rathausmarkt um 15 Uhr bzw. 11.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

  • Weitere Bands: Monsieur Klaas, The Sworms, The Singer is always late, Phillip Hemmelmann und Fish & Oldrik.