Mülheim. . Bei der Dialog-Reihe „Energiewende und Klimaschutz“ ging es diesmal um das Stadtklima und die Frage, wie Mülheimer künftig wohnen wollen.

Wie wollen wir künftig wohnen? Nicht irgendwann mal, sondern vielleicht schon in fünf Jahren? Hier ein paar Ideen: Es sollte weniger Lärm in Mülheim geben, vertikale Begrünungen, eine echte Öffnung der Stadt zum Wasser, viel mehr Dachbegrünungen, viel mehr städtisches Gärtnern, wieder mehr Schrebergärten. Bürger, Wissenschaftler und Fachleute aus der Stadtplanung haben sich in der Hochschule Ruhr West Gedanken über Stadtklima & Wohnen gemacht.

Der Workshop gehört zu der Dialog-Reihe „Energiewende und Klimaschutz“, die derzeit an verschieden Orten in der Stadt und zu verschiedenen Themen stattfindet. Bürger sollen sich dabei mit Experten austauschen. Es geht darum, Ideen zu sammeln, aufzuschreiben und diese am Ende der Dialogreihe mit Vertretern des Max-Planck-Institutes, der Hochschule und der Stadt zu besprechen. Zwei, drei konkrete Projekte für Mülheim sollen am Ende daraus hervorgehen, die einen Beitrag zur lokalen Energiewende und zu einem besseren Stadtklima beitragen, so Jörn Sprenger, Referent beim Oberbürgermeister. Er betreut die Dialoge.

Grüne Infrastruktur ist den Teilnehmern wichtig

„Wie können wir das Klima in der Stadt verbessern?“, war eine zentrale Frage des Workshops. Entsiegelung von Flächen halten die Teilnehmer für wichtig, ebenso den Ausbau einer grünen Infrastruktur, die Stärkung von Kaltluftschneisen, um die es etwa am Flughafen geht. Heimische Gehölze halten andere für wichtig, und einer schreibt „Bäume, Bäume, Bäume!“ Mehr Wasser in der Stadt ist aus Sicht einiger eine gute Möglichkeit, etwas gegen die Überwärmung der Städte zu tun.

Jede Siedlung, jedes Quartier kann zum besseren Stadtklima beitragen, so die Meinungen, sei es bei der Energieversorgung, beim Umgang mit Wasser, beim Angebot im Nahverkehr. Autarke Siedlungen als Modell der Zukunft schweben manchen im Workshop vor. Ressourcenschonendes Bauen ist eine Erwartung ebenso eine gute Nahversorgung, die weite Fahrwege erspart, oder auch Erholungsmöglichkeiten im Umfeld der Wohnquartiere.

Stets wird in den Workshops danach gefragt: Wo drückt der Schuh in Mülheim? Ein Bündel an Bedenken und Sorgen tragen die Teams dabei zusammen. So auch diesmal: Rodungen, Versiegelung, zu große Hitze, die Bebauung direkt an der Ruhr, ein unzureichendes ÖPNV-Netz, immer mehr versteinerte Vorgärten, zu wenige innovative Firmengründungen werden unter anderem genannt. Dagegen gab es auch diesmal Lob für das Fassadenprogramm etwa, für gute Wohnqualitäten, für die Klimainitiative, für das Agenda-Büro. Und letztlich sahen die Teilnehmer auch in der offenen Diskussionskultur einen Pluspunkt – wie eben in der Dialogreihe zur Energie und zum Klima.

>> Beim nächsten Workshop geht es um Mobilität

Beim nächsten Workshop im Rahmen der Dialog-Reihe geht es am 9. Juli, um 15.30 Uhr um das Thema „Verkehr und Mobilität“. Der Workshop findet bei der Medl an der Burgstraße 1 statt. Jeder Bürger ist zur Ideensammlung willkommen.

Es geht dabei um die Frage: Wie kommen wir zu einem neuen Mobilitätsverhalten?