Mülheim. Bischof Overbeck genehmigt das „Votum“ der Pfarrei im Mülheimer Süden. Umstrukturierung kann beginnen. Aufgabe von Kirchen und Gemeindehäusern.
Der Bischof gibt grünes Licht für das Zukunftskonzept der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt. Das sogenannte „Votum“, das die zukünftige pastorale und wirtschaftliche Planung der Pfarrgemeinde links der Ruhr skizziert, war der Bistumsleitung im Januar vorgelegt worden, nun wurde es von Dr. Franz-Josef Overbeck abgesegnet.
Vorausgegangen war, wie in allen Pfarreien des Bistums, ein zweieinhalbjähriger Pfarreientwicklungsprozess. „Wir müssen uns an veränderte Bedingungen durch rückläufige Einnahmen, sinkende Kirchenbesucherzahlen und den absehbaren Mangel an Priestern und anderen pastoralen Personen anpassen“, erläutert Ludger Klingeberg im Auftrag des Pastoralteams. In verschiedenen Gremien und Gruppen diskutierte man immer wieder darüber, wie man die pastorale Arbeit an allen fünf Standorten fortführen, aber dennoch Geld einsparen könne. Die Ideen wurden im „Votum“ zusammengefasst.
Pfarrgemeinderat wird im November direkt gewählt
Vor Ort, in den Gemeinden St. Mariä Himmelfahrt, St. Elisabeth, St. Theresia von Avila, Herz Jesu und St. Michael, soll nun die Umsetzung der Pläne beginnen. Verantwortlich dafür sind der Kirchenvorstand sowie der Pfarrgemeinderat, der im November 2018 erstmals direkt gewählt wird.
„An jedem Standort wird es darüber hinaus Sachausschüsse geben, die das pastorale Leben vor Ort mitgestalten und langfristig sichern sollen“, heißt es in einer Mitteilung der Pfarrei. Neben der Neuausrichtung der pastoralen Arbeit, will und wird man sich auch schweren Herzens von Dingen trennen müssen, kirchliche Gebäude schließen, verkaufen oder umwidmen.
So ist laut Konzept geplant, auf längere Sicht in Broich die Herz Jesu-Kirche und das Gemeindezentrum zu schließen sowie das Pfarrhaus in einen Treffpunkt zu verwandeln. Auch die Elisabethkirche in Saarn und deren Pfarrhaus sollen spätestens 2030 aufgegeben und vermietet oder verkauft werden.
Pastorale Arbeit an allen fünf Standorten
Das Pfarrhaus von St. Theresia von Avila in Selbeck soll ab 2020 zum Verkauf stehen, das dazugehörige Gemeindezentrum ab 2025. Das Pfarrhaus von St. Michael in Speldorf will man ab 2025 vermieten, Kirchen und Gemeindezentrum aber bleiben.
Nicht aufgeben wird man dagegen wohl Kirche, Pfarrhaus, Gemeindezentrum und Treffpunkt in Saarn. Hier wird es auch das zentrale Pfarrbüro geben. Insgesamt gilt: Pastorale Arbeit soll an allen fünf Standorten weiter geleistet werden. Man möchte die Gläubigen in unterschieldichen Lebenslage begleiten: durch Liturgie und Verkündigung, Kirchenmusik, Caritas/Nächstenliebe und Jugendarbeit.
Die Feier der Liturgie steht weiter im Mittelpunkt. Außerdem wichtig: die Förderung persönlicher Weggefährtenschaft, Vernetzung, Unterstützung sozialer Projekte und weltkirchlicher Aufgaben, Förderung der Jugend. „Wir laden alle ein, sich in die Spuren Jesu zu begeben, die Sehnsucht wachzuhalten und eine Heimat für die Suchenden zu bauen!“, heißt es im „Votum“ der Pfarrei.
>> Veränderungen im Pastoralteam
Pastor Roland Sabel verlässt zum 31. Juli die Pfarrei, um eine neue Aufgabe in der Krankenhausseelsorge zu übernehmen, er bleibt St. Michael als Seelsorger erhalten.
Diakon Martin Bader wird künftig Ansprechpartner für die Pastoral und den neuen Sachausschuss in St. Michael. Andere Bereiche übernehmen weitere Mitglieder des Pastoralteams.