Mülheim. . Transporter war im Vorjahr 95 Mal im Einsatz, häufig auf Spielplätzen in sozialen Brennpunkten. Ein Neuwagen soll her, aber dafür fehlt das Geld.

Schon zwei bis drei Generationen haben sich beim Awo-Spielmobil in Mülheim Diabolos oder Stelzen ausgeliehen. Der vielfältig bestückte Transporter ist nach wie vor fleißig unterwegs. Zunehmend Sorgen macht dem Team das Alter des Autos. Ein neues Fahrzeug muss bald her, die Finanzierung ist aber noch offen.

Seit 1977 gibt es das bunt bemalte Spielmobil schon, berichtet Awo-Geschäftsführer Lothar Fink. Der aktuelle Wagen, ein VW-Transporter, sei mittlerweile 22 Jahre alt. Ein Getriebeschaden musste im Vorjahr aufwändig repariert werden. Immerhin fast 4000 Euro Spenden erbrachte zwar die WAZ-Neujahrsaktion „Jolanthe“, aber das kann nur ein Anfang sein. Mit 40 000 Euro Minimum kalkuliert die Awo bei einer Neuanschaffung, „da müssen wir dran“, sagt Fink, „egal wie“.

Bastelmaterial wird angeschafft

Im Jahr 2017 kam das Fahrzeug auf insgesamt 95 Einsätze, 51 davon im Rahmen der mobilen Spielplatzbetreuung in sozialen Brennpunkten. Angefahren wurden die Plätze an der Moritzstraße in Styrum sowie an der Charlottenstraße und Arndtstraße in der Stadtmitte, wo es ringsherum auch wenig freie Bewegungsmöglichkeiten gibt.

Was das Innenleben des Transporters betrifft, so wünschen sich viele Kinder laut einer Umfrage Ergänzungen: Sachen zum Basteln, Knete, Holz oder Farbe. Solche Dinge sollen im Laufe dieses Jahres angeschafft werden.

Viele Kinder kommen erst später am Nachmittag

Das Spielmobil-Team wird im Wesentlichen gebildet von neun pädagogischen Mitarbeitern, die mit geringer Stundenzahl beschäftigt sind, plus einer Praktikantin und einer Ehrenamtlichen. Was die Mitarbeiter zunehmend feststellen, ist eine Verschiebung der Zeiten, zu denen die Kinder eintreffen, in den Abend hinein. Viele Mädchen und Jungen erscheinen erst ab 16 Uhr, bleiben aber länger draußen. Entsprechend läuft im Sommer, außerhalb der Ferien, die mobile Spielplatzbetreuung nun von 16 bis 19 Uhr, statt früher von 15 bis 18 Uhr. Als Hauptgrund werden die langen Schultage in der OGS vermutet.

Im jüngsten Jahresbericht des Awo-Spielmobils für 2017 wird noch etwas anderes herausgestellt: Eine „häufige Herausforderung“ für die Mitarbeiter bei der mobilen Betreuung in Brennpunkten seien Konflikte unter den Kindern, selten allerdings in körperlicher Form. „Die pädagogische Arbeit“, heißt es weiter, „baut hier Brücken unter verschiedenen Nationalitäten, schafft positive Gemeinschaftserlebnisse und ermöglicht eine Annäherung, die in die Zukunft hineinwirkt.“

>> REGELMÄSSIGES FERIENPROGRAMM

Termine, wann und wo das Spielmobil im Rahmen der mobilen Betreuung Station macht, finden sich auf www.awo-mh.de. Regelmäßig nimmt der Wagen auch am Ferienprogramm teil, von Ostern bis zum Herbst.

Man kann den Transporter auch mieten, mit oder ohne Personal, oder beispielsweise Hüpfburgen stundenweise ausleihen.