Mülheim. . Über 50 Einrichtungen, Vereine und Initiativen und 200 Ehrenamtliche haben beim Styrumer Familienfest geholfen. So viel wie noch nie.

Zu einem regelrechten Besuchermagneten hat sich das alljährliche Familienfest rund um das Aquarius Wassermuseum und Schloss Styrum entwickelt. Am Sonntag kamen Familien aus dem ganzen Ruhrgebiet nach Styrum, um reichlich Kurzweil geboten zu bekommen. Wegen des ersten WM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft endete das Fest ausnahmsweise schon um 17 Uhr.

Fest wurde 1994 zum ersten Mal durchgeführt

„Wir rechnen auch in diesem Jahr wieder mit mindestens 1000 Besuchern“, schätzte Max Schürmann, Leiter der Feldmann-Stiftung, die zusammen mit der RWW (Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft) und dem Verein Kinder helfen Kindern, Grenzenlos e.V. das Fest auf die Beine stellte, zu Beginn der Veranstaltung. Der Himmel bot zwar reichlich Grau, doch die Stimmung war bestens. „Mit dem Wetter haben wir fast immer Glück gehabt“, stellt Beate te Kloot fest. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin ist beim Aquarius zuständig für die Durchführung der Veranstaltung. Vor vier Jahren musste das Fest wegen des Pfingststurms abgesagt werden, wurde im selben Jahr aber noch nachgeholt. Eigentlich hätte man in diesem Jahr Jubiläum feiern können. Das Familienfest wurde 1994 erstmals durchgeführt.

Über 50 Einrichtungen, Vereine und Initiativen und rund 200 ehrenamtliche Mitarbeiter – so viele wie nie zuvor – haben diesmal mitgeholfen. Fester Bestandteil des Showprogramms sind die Styrumer Grundschulen, die dem Publikum Lieder und Tanzaufführungen boten. Vor fünf Jahren schloss die RWW mit den drei Grundschulen einen Kooperationsvertrag, der den Schülern Bildungsangebote des Wassermuseums zusicherte. Im Gegenzug verpflichteten sich die Schulen, beim Familienfest Programmpunkte zu liefern.

„Es müsste mehr solcher Veranstaltungen geben“

„Es ist schön, dass wir hier in Styrum eine solche Veranstaltung haben“, findet Hartmut Krümmel, der zusammen mit Partnerin und Tochter das Gelände rund um das Schloss besucht. „Das poliert das negative Image des Stadtteils gehörig auf.“ Der Styrumer findet, „es müsste mehr solcher Veranstaltungen geben. Man kann so was doch alle sechs bis acht Wochen anbieten“, meint Krümmel. „Wenn man sieht, wie viel Geld die Stadt für Unnützes ausgibt, sollte sie es lieber in Aktionen für Familien stecken.“ Das Zusammengehörigkeitsgefühl würde in dem Stadtteil dadurch deutlich gestärkt.

Anna Franken hält Styrum auch abseits des Familienfestes für einen familienfreundlichen Stadtteil. „Hier gibt es viele Spielplätze“, meint sie. Lisa Dobelke ist der gleichen Ansicht. Weniger gefällt ihr, dass manche Spielplätze vermüllt sind. „Auf dem Platz an der Dümptener Straße liegen manchmal sogar Spritzen herum.“ Auch Anna Franken ist das Problem aufgefallen: „Ich ergreife dann selbst die Initiative und sammle Müll auf.“

In Styrum immer gut aufgehoben gefühlt

Es überwiegt das positive Urteil, wenn die Besucher nach der Familienfreundlichkeit des Stadtteils befragt werden. Stefan Alpers wohnt mit Frau und Kind seit zwei Jahren in Oberhausen. „Das hat aber nichts damit zu tun, dass uns Styrum nicht gefallen hätte. Im Gegenteil.“ Weggezogen seien sie, weil sich in der Nachbarstadt die Möglichkeit bot, ein Haus zu bauen. „Wir haben in Styrum nette Leute kennengelernt und uns immer gut aufgehoben gefühlt.“