Mülheim. . Im nächsten Jahr soll ein externer Betreiber auch das Wennmann-Bad übernehmen. Swimh Gmbh managt bereits drei Bäder – und zeigt Interesse.
Die Stadt will sich als Betreiber auch vom vierten Hallenbad, dem Friedrich-Wennmann-Bad in Heißen, trennen. Die Hallenbäder Süd und Nord sowie das Rembergbad werden bereits seit ein paar Jahren von der „Swimh gGmbh – Schwimm- und Wassersport in Mülheim an der Ruhr“ betrieben. Jetzt zeigt die Gesellschaft auch Interesse an dem Heißener Bad.
„Wir bereiten gerade die europaweite Ausschreibung vor“, sagt Beatrix Roggenbuck, zuständig beim Mülheimer Sportservice für die Bäder. Ab Januar, so das Ziel, soll das Wennmann-Bad in externe Hände gehen. „Mülheim könnte dann die erste Großstadt in Deutschland sein, in der sämtliche Bäder extern betrieben werden“, sagt Andreas Wildoer, Geschäftsführer der Swimh. Das Naturbad in Styrum leitet die Pia-Stiftung.
Stadt verspricht sich weitere Einsparung
Die Stadt verspricht sich von der Maßnahme eine weitere Einsparung. Immer wieder stehen die Bäder auf der Spar- oder gar Streichliste. In erster Linie sind es Personalkosten, die durch die Vergabe an Externe reduziert werden. Für das Süd-, Nord- und Rembergbad kam die Stadtverwaltung auf eine jährliche Einsparsumme 208 500 Euro. Für den Betrieb des Friedrich-Wennmann-Bades kalkuliert die Stadt mit 16,5 Stellen, kann aber nicht alle besetzen. Dadurch kommt es immer wieder auch zu Unsicherheiten bei den Öffnungszeiten. „Wir bezahlen unsere Leute in Anlehnung an den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst“, sagt Wildoer, allerdings ohne alle Zulagen. Unterm Strich kann es die Gesellschaft, deren Träger fünf Mülheimer Schwimmvereine sind, preiswerter machen – und wohl den Betrieb auch sicherer, weil man immer auch auf Rettungsschwimmer zugreifen kann.
Sollte die Swimh den Zuschlag erhalten, will sich Wildoer auch für das Bad selbst einsetzen. „Wir sollten zusehen, dass der Neubau in Heißen so schnell wie möglich umgesetzt wird.“ Derzeit sieht es danach aus, dass es noch fünf Jahre dauern könnte. In dem Alter des Bades und den immer wieder auftretenden technischen Mängel sieht Wildoer ein Risiko.
Bad für Schulen und die Mülheimer Bürger
Auch unter einem neuen Betreiber bleibt das Wennmann-Bad ein Bad vor allem für Schulen und die Mülheimer Bürger. Die Sportvereine nutzen das Südbad. Dort konnten die Öffnungszeiten ausgedehnt werden, ob das auch in Heißen möglich ist, bezweifelt Wildoer. „Fast alles ausgereizt.“ Wohl hält er ein erweitertes Sportangebot wie Wassergymnastik für möglich.
Die Eintrittspreise macht die Swimh nicht, die legt der Stadtrat fest. Mülheim, so sieht es der Geschäftsführer, bleibt weiterhin eine an Schwimmflächen sehr arme Stadt. An dem Plan, eines Tages links der Ruhr noch ein Bad zu bauen, hat er mitgewirkt. Sinnvoll und nötig, so Wildoer, wäre es.
>>> FÜNF SPORTVEREINE ALS GESELLSCHAFTER
Die Stadt zahlt an den Betreiber jährlich ein Betriebsführungsentgelt für die angemessenen Personal- und Sachkosten. Die Bauunterhaltung sowie die Energiekosten und Grundbesitzabgaben verbleiben bei der Stadt.
Gesellschafter der Swimh gGmbH sind: die DLRG, ASC Mülheim, Wassersportfreunde 1912, TSV Mülheim und TV Einigkeit.