Mülheim. . Mülheimer Familienhebammen können spezielle Kurse für die von ihnen betreuten Familien anbieten. Die Zuwendung einer Stiftung macht es möglich.

Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ändert sich im Alltag plötzlich vieles. Die Familienhebammen kümmern sich seit 2012 um unsichere Eltern, die besondere Unterstützung dabei benötigen. Eltern, die sich aus den verschiedensten Gründen mit der neuen Situation überfordert fühlen, die anderweitig keinen Rückhalt haben.

103 Familien haben die Familienhebammen, die zum Netzwerk der „Frühen Hilfe“ in Mülheim gehören, im vergangenen Jahr betreut. Teamleiterin Jennifer Jaque-Rodney freut sich, ab Juni auch Baby-Massagekurse für diese Familien anbieten zu können.

Weiterer Kurs in Styrum geplant

„Viele unserer Frauen wünschen sich einen solchen Kurs,“ berichtet Jennifer Jaque-Rodney, die das Angebot dank der finanziellen Unterstützung der Düsseldorfer Stiftung „It’s for Kids“ kontinuierlich und unentgeltlich anbieten kann – geplant ist später auch ein weiterer Kurs in Styrum. Die Babymassagekurse sollen Müttern und Vätern helfen, die Beziehung zum Kind zu fördern, sich dabei zu entspannen, aber auch ein Mittel sein, um Blähungen oder Zahnungsbeschwerden fürs Baby zu erleichtern.

„Das ist ein Ritual für beide Seiten, ein bewusster Kontakt, der zu einer guten Bindung führt“, erklärt Jaque-Rodney. Die von den Familienhebammen betreuten Familien brauchen besondere Anleitung und oft Vertrauen in einer kleinen Gruppe, in der auch Fragen zu Themen gestellt werden dürfen, die anderswo vielleicht unangenehm sind, weiß Jaque-Rodney. „Viele unserer Frauen haben Scheu, ihr Kind anzufassen“, sagt sie.

Babys genießen die Aufmerksamkeit der Mütter

Zu diesen Müttern gehört Rana Zeaiter nicht, die ihren kleinen Ali auch zu Hause schon ein wenig massiert hat. Das zwei Monate alte Kind genießt die Berührungen seiner Mutter sichtlich, Nina Finkelmeier vom Hebammen-Team erklärt der 27-Jährigen genau, wie man es richtig macht. „Die meisten Babys genießen die Zeit der ungeteilten Aufmerksamkeit durch die Mutter“, sagt Finkelmeier. Die ausgebildete Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin macht die Berührungen an einer Puppe vor, Alis Mutter folgt ihrem Beispiel. So wird das auch in den sechs Wochen dauernden Babymassagekursen stattfinden. Rana Zeaiter hat nach Alis Geburt von sich aus Hilfe bei den Familienhebammen gesucht, da sie keine Familienangehörigen in Mülheim hat, die sie bei ihrem ersten Kind unterstützen könnten.

Die rund 25-minütige Massage ist nur ein Teil des wöchentlichen einstündigen Kurses, indem die Mütter – Väter sind natürlich auch herzlich willkommen – zudem bei Tee und Keksen ins Gespräch mit den Fachfrauen und untereinander kommen können.

>> Info und Anmeldung

- Die Babymassagekurse bei den Familienhebammen an der Wallstraße 5 eignen sich für Kinder ab der sechsten Lebenswoche. Information & Anmeldung: 455- 1500; E-Mail: nina.finkelmeier@muelheim-ruhr.de.

- Die Familienhebammen kümmern sich um Eltern, die in der Schwangerschaft und bis zum dritten Lebensjahr Unterstützung brauchen. Das Angebot gilt für alle Eltern, die sich mit der neuen Situation überfordert fühlen.