Mülheim. . Die Bürgerstiftung will seit nunmehr 13 Jahren Mülheim mit vielen kleinen wie großen Aktionen und Unterstützungen ein Stück lebenswerter machen.

Die Mülheimer Bürgerstiftung will sich auch in den nächsten Jahren dafür einsetzen, dass die Stadt „lebenswerter wird und wertgeschätzt wird“. Mit mindestens 70 000 Euro wurden zuletzt jährlich Projekte, Aktionen, Veranstaltungen und Einrichtungen in Mülheim gefördert. Diesen Betrag will die Stiftung auch weiterhin jährlich als Minimum einsetzen, wie der Apotheker Patrick Marx als Vorstandsvorsitzender der Stiftung erklärt. „Wir sehen unsere Aufgaben dort, wo die Stadt es nicht mehr leisten kann.“

Seit 14 Jahren gibt es die Bürgerstiftung in Mülheim. „Selbst handeln statt zuzusehen“ lautet das Motto. Die Stiftung, so Marx, bestehe aus engagierten Menschen, „die lieber selbst aktiv sind, als darauf zu warten, dass andere dringende Aufgaben für das Gemeinwesen übernehmen.“ Der Stiftungsvorstand appelliert denn auch an alle Bürger, sich zu engagieren. Kleine wie große Beiträge sind willkommen, aber auch Zustiftungen zum Wohle der Stadt. Derzeit beträgt das Stiftungsvermögen 725 000 Euro, wie die Steuerberaterin Kerstin Altenrath, zuständig im Vorstand für die Finanzen, sagt.

Junge Leute werden ausgezeichnet

Eines der größten Projekte der Stiftung sind die Preise für junge Menschen. Seit zwölf Jahren werden jährlich im Rahmen eines Festaktes junge Leute, oft Schüler, für besondere Leistungen ausgezeichnet: für Leistungen in den Naturwissenschaften, in den Geisteswissenschaften, aber auch für ein hohes soziales Engagement und Zivilcourage. „Gerade, was die Zivilcourage angeht, hoffen wir auf noch mehr Vorschläge“, sagt die Rechtsanwältin Bettina Gosten, die ebenfalls dem Vorstand angehört. Während herausragende Leistungen etwa in den Natur- oder Geisteswissenschaften in den Schulen auffielen und eher gemeldet würden, spiele sich Zivilcourage oft eben nicht in einer größeren Öffentlichkeit ab, sei aber ebenso wichtig. „Wir wollen auch in Zukunft mit dem Preis eine Vorbildfunktion betonen“, so Bettina Gosten.

Rund 30 000 Euro im Jahr investiert die Stiftung – wobei ein Teil des Geldes über Eintritte zurückkommt – in die Familienkonzerte, die einmal im Jahr in der Stadthalle stattfinden. Inzwischen sind diese Konzerte mit den Mülheimer Grundschulen so beliebt, dass die Stadthalle dreimal hintereinander ausverkauft ist. „Oft kommen die Kinder hier erstmals mit der klassischen Musik in Berührung“, sagt Gudrun Heyder vom Vorstand und hofft, dass sich auf diese Weise ein längerfristiges Interesse an der Musik entwickelt.

Anregungen aus der Bürgerschaft willkommen

Die Stiftung hält immer auch Ausschau nach neuen Bedarfen und ist für Anregungen aus der Bürgerschaft dankbar. Einen neuen Bedarf sieht man jetzt in der steigenden Zahl von Nichtschwimmern an weiterführenden Schulen. Gefördert wird das Projekt „Schwimm mit! Mülheim“, das gemeinsam mit dem Mülheimer Sportbund umgesetzt wird. Mit den Fördergeldern können Übungsleiter finanziert werden, die sich gezielt um Nichtschwimmer kümmern.

Eine Aufgabe, die die Stadt angesichts ihrer Finanznot nur schwer stemmen kann, ist die Unterhaltung des Tierparks Witthausbusch. 25 000 Euro stellt die Stiftung jährlich für das beliebte Tiergehege zur Verfügung. Und mit der Lernwerkstatt Natur gleich nebenan fördert man eine weitere Bildungsstätte in der Stadt mit 10 000 Euro.

Gesellschaftliche Themen relevant für die Stiftung

Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten, die Bürgern als unschön oder störend auffallen und durch die Stiftung beseitigt werden wie etwa Verunstaltungen an öffentlichen Bauten durch Graffiti. Auch bei gesellschaftlichen Themen mischt sich die Stiftung ein, führt Veranstaltungen durch – so zum Thema Vandalismus oder über Naturschutz oder über Gewalt.

Zweimal im Jahr treffen sich Vorstand, Stiftungsrat, kommt die Stifterversammlung zusammen. Ideen, um das Leben in der Stadt und das Bild der Stadt zu verbessern, seien aus der Bürgerschaft jederzeit willkommen, betont Marx und denkt dabei nicht unbedingt an den zusätzlichen Baum an der Straßenecke, sondern an größere Projekte. Diese auszumachen, sei oft gar nicht so leicht in einer Stadt, sagt Marx. Gerne dürfen auch Initiativen genannt werden, die in dem Sinne Unterstützung gebrauchen könnten.

>>> KONTAKT UND INFO

Die Initiative zur Bürgerstiftung ging von dem damaligen Oberbürgermeister Jens Baganz aus. Die Stiftung hat ihren Sitz im RWW-Gebäude Am Schloß Broich 1-3.

Kontakt zur Stiftung ist über 4433-262 möglich oder per E-Mail: info@buergerstiftung-muelheim.de

Weitere Informationen sowie die Möglichkeiten, zu spenden finden sich unter www.buergerstiftung-muelheim.de