Mülheim. . Zum zweiten Mal rückte die Feuerwehr zum Großeinsatz an einem Haus in Mülheim aus. Erst explodierte ein Boiler, nun brannte es im Keller.
Nach dem Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Eppinghofer Straße geht die Polizei nach ersten Erkenntnissen von Brandstiftung als Ursache aus. Es müsse aber noch ermittelt werden, ob dies fahrlässig geschah oder mit Vorsatz erfolgt sei, sagte Polizeisprecherin Annika König. Möglicherweise werde noch ein Gutachter hinzugezogen. In dem Keller hatten in der Nacht auf Pfingstsonntag gegen 1 Uhr Spanplatten Feuer gefangen. Weil die Räume bis unter die Decke mit Gerümpel vollstanden, hatten es die Einsatzkräfte schwer, bis zum eigentlichen Brandherd vorzudringen. Der Keller wurde schließlich mit Schaum gefüllt. Vereinzelte Nachlöscharbeiten und die anschließende Brandwache beschäftigten die Feuerwehr bis in die frühen Morgenstunden. Das Haus war zunächst unbewohnbar. Nach Angaben von Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes müsse der Eigentümer nun einen Statiker beauftragen, der mögliche Schäden am Gebäude prüft.
Für die Feuerwehr war es bereits der zweite Großeinsatz an dem Haus in kurzer Zeit. An einem Dienstagabend Anfang März hatte eine heftige Detonation das Gebäude erschüttert. Als wahrscheinliche Ursache dafür hatte die Polizei in diesem Fall einen Defekt in einem strombetriebenen Warmwasserboiler in einer Wohnung im zweiten Stock genannt. Hier steht aber noch das Gutachten eines Sachverständigen aus, der klären soll, ob an dem Gerät etwas kaputt gegangen oder ob daran manipuliert worden ist.
„Wir haben in Mülheim keine klassischen Schrott-Immobilien“
Die Stadt reagiere nach Angaben von Sprecher Volker Wiebels in solchen Fällen „nicht automatisch“ und gehe etwa auf den Eigentümer des Gebäudes zu, sondern warte nun zunächst das Ergebnis der Ermittlungen ab: „Wir haben aber auch wenig Einflussmöglichkeiten.“ Nach dem Vorfall im März sagten Nachbarn, dass in dem Haus vor allem Menschen aus Südosteuropa für eine kleine Miete wohnen. Von Verhältnissen wie in anderen Kommunen sei die Stadt allerdings bislang verschont geblieben, betont Wiebels: „Wir haben in Mülheim keine klassischen Schrott-Immobilien und die problematischen Häuser haben wir im Blick.“
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Glücklicherweise hat es in beiden Fällen keine Verletzten gegeben. Knapp 20 Menschen sind unter dieser Anschrift offiziell gemeldet. Theoretisch können die Bewohner des Hauses nun in ihre Wohnungen zurückkehren. Allein der – vorerst unbenutzbare – Keller ist noch bis auf Weiteres von der Polizei abgesperrt und versiegelt. Laut Polizeisprecherin König gibt es in dem Gebäude aber derzeit weder Strom, noch Gas, noch fließendes Wasser.