Mülheim. . Ein technischer Defekt an einem Warmwasserboiler könnte Grund für die Detonation gewesen sein. Verletzte gab es nicht. Die Polizei ermittelt.
Eine Explosion hat am späten Dienstagabend ein Mehrfamilienhaus an der Eppinghofer Straße unweit des Kreisels erschüttert. Fenster im zweiten Stock und eine Mauer im Inneren zerbarsten, tausende Glassplitter verteilten sich über die Straße. Trotz der heftigen Detonation gab es keine Verletzten. Ursächlich war wohl „ein technischer Defekt an einem strombetriebenen Warmwasserboiler“, so Polizeisprecherin Annika Koenig am Mittwochnachmittag.
15 Personen seien im Gebäude gewesen, berichtete Sven Werner, stellvertretender Feuerwehr-Leiter. In einem Bus der Ruhrbahn wurden sie von Einsatzkräften betreut, später seien alle bei Bekannten untergekommen. Die betroffene Wohnung ist vorerst nicht nutzbar; das Haus als solches habe ein Statiker als „standsicher“ erachtet.
„Noch nie im Leben habe ich einen solchen Knall gehört; das war fast wie ein Erdbeben.“ Für Hakan Mirel (50), der gegenüber wohnt, ist es am Mittwochmorgen noch immer wie ein Wunder, dass niemand Blessuren davongetragen hat. „Man hätte locker sterben können. Gott sei Dank war wohl keiner in der betroffenen Wohnung.“
Haus soll in schlechtem Zustand sein
Nur Momente, nachdem er am Dienstagabend gegen halb elf aus seinem Haus gestürzt war, hatte der 50-Jährige zum Hörer gegriffen, die Polizei gerufen. „In zwei, drei Minuten“ seien alle Einsatzkräfte da gewesen, „sehr schnell.“ Gekümmert habe sich die Feuerwehr auch um die verstörte Nachbarin, die gerade einparken wollte, und die mit einem Mal im Scherbenregen saß. „Die konnte sich vor Schreck gar nicht mehr bewegen.“
Mirel kennt die betroffenen Nachbarn nur vom Sehen, Bulgaren seien es, die für geringe Miete in der Immobilie wohnten. Unter Anwohnern erzähle man sich vom schlechten Zustand des Hauses.
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Ein paar Meter weiter kehrt Ramazan Mercan (56) letzte Scherben zusammen; er sorgt sich um seinen Mercedes, der von Splittern übersät war und beschädigt sein könnte. Auch ihn hat der Vorabend schockiert: „Ich habe zuerst an einen Unfall gedacht, weil es so gekracht hat.“ Den Einsatz beobachtete er vom Fenster aus, „wer draußen war, wurde ja weggeschickt“. Großräumig sei die abends noch belebte Eppinghofer Straße abgesperrt worden.
Polizeisiegel an der Haustür
Am Mittwochmorgen sind nur noch das Haus selbst und der Fußweg davor gesichert. An der Eingangstür hat die Polizei ihr Siegel hinterlassen. Aus den Fenstern der betroffenen Wohnung hängen Fetzen von Gardinen, der Friseur und der Dönerladen im Erdgeschoss haben geschlossen, ein Zettel im Schaufenster informiert die Kunden.
Die Ermittler haben die Arbeit aufgenommen, berichtet Polizeisprecherin Annika Koenig am Vormittag. Dass man im Stadtteil spekuliere, Gas könne bei der Explosion im Spiel gewesen sein, könne sie verstehen, es habe ja vergleichbare Fälle gegeben. Doch es könne andere Gründe haben – auch eine Manipulation. „Wir haben aktuell keinen Hinweis auf eine Straftat“, heißt es am Nachmittag. Besagten Boiler müsse sich allerdings noch ein Gutachter näher ansehen.
Die Feuerwehr hatte am Dienstagabend präventiv die Gaszufuhr im Keller abgeschiebert und der Energiedienstleister Medl den Gas-Haupthahn mit einer Sperre versehen. Auch Feuerwehr-Vize Sven Werner hält alles für möglich: „Wer weiß, was das Ganze letztlich ausgelöst hat.“ Auch Feuerwehr-Vize Sven Werner hielt zunächst alles für möglich: „Wer weiß, was das Ganze letztlich ausgelöst hat.“