Mülheim. . Die Kreisjägerschaft Mülheim erfreut sich großen Zuspruchs und erweitert ihr Angebot für Naturerlebnisse. Am Dienstag wird ein Maifest gefeiert.
Die Kreisjägerschaft freut sich derzeit über großen Zuspruch. „Unsere Jungjägerkurse sind rappelvoll mit Menschen aus allen Alters- und Berufsklassen“, sagt Sprecherin Anke Gleichmar. Ein Grund ist das Interesse an der aktiven Hundeausbildung und Jagd, viele aber suchen die Gemeinschaft, um mehr über die Natur zu erfahren und zu erleben. Dazu öffnet sich die Jägerschaft weiter gegenüber neuen Konzepten und bietet das ganze Jahr über etwa Workshops zum Wurstherstellen im Heißener Hof, Kochen mit Wildkräutern oder Waldführungen für jedes Alter an.
„Was passiert im Wald zu welcher Jahreszeit, welche Tiere kann man beobachten?“ – Erdmuthe Luhr-Antons kann darüber einige spannende und lehrreiche Geschichten erzählen. Denn um der Neugier an der Natur zu begegnen, gründeten sie und weitere Mitglieder der Kreisjägerschaft das Team „Die Waldkäuze“. Vor einem Jahr holten sie sich die Waldpädagogin Andrea Hirsch mit ihrem NRW-Waldmobil in den Uhlenhorst.
„Jetzt sind wir noch einmal pädagogisch besser aufgestellt“
Gemeinsam knabberten sie damals an Girsch, lauschten an Bäumen und ließen pieksende Stechpalmenblätter wie Windräder zwischen Daumen und Finger drehen. Zwar haben die Jäger seit vielen Jahren Führungen Menschen von ganz jung bis älter gemacht. „Doch jetzt sind wir noch einmal pädagogisch besser aufgestellt, um unser Wissen auch kinder- und erwachsenengerecht zu vermitteln“, meint Luhr-Antons – jedes der sechs Mitglieder im Team hat seinen besonderen Schwerpunkt. Übrigens auch für Menschen mit Behinderung hat das Team ein spannendes Programm entwickelt. Wer bei den Waldkäuzen mitmachen will, ist ebenfalls willkommen, sagt Erdmuthe Luhr-Antons.
Denn nicht nur versteht sich die Kreisjägerschaft als Naturschützer, auch die Ansprüche der Menschen an die Naturvermittlung wachsen: Eine Grundschule aus der Nachbarstadt Oberhausen etwa wünschte sich das Thema Geräusche im Wald. „Vom Blätterrascheln bis zu den verschiedenen Vogelrufen – man kann aber nur hören, wenn man still ist. Stille auszuhalten, ist heutzutage für manche Kinder eine echte Herausforderung“, meint die erfahrene Waldkäuzin.
Waldschul-Hornissen suchen Nachwuchs
In einem weiteren Bereich öffnet sich die Jägerschaft gegenüber Nicht-Mitgliedern: Die Waldschul-Hornissen sind auf der Suche nach musikalischem Nachwuchs. Vor 20 Jahren gründete sich die Frauengruppe, um gemeinsam ins Waldhorn zu stoßen. Und setzte selbstbewusst einen emanzipierten „Gegenpol zum Klischee des Jägers als ,dicker Mann mit Hut’“, sagt Birgit Pfeiffer, Obfrau für jagdliches Brauchtum, mit Augenzwinkern.
Die Hornissen warfen sich standesgemäß in gelb-schwarze Uniformen und legten los mit modernen Stücken: Statt gediegenes Tuten in Wald und Wiese spielten sie keck „Mana mana“ oder bliesen mit „Star Wars“ zur Jagd.
Heute gibt es zwei Gruppen mit 17 und 26 Musikerinnen, „es sollen aber mehr werden“, wünscht sich Pfeiffer. Akzeptiert werden inzwischen auch emanzipierte Männer, „wichtig ist uns, dass man offen ist für das ganze Spektrum des Horns“. Ein Fundus an Hörnern mit und ohne Ventile ist vorhanden. Unter Anleitung von Musiklehrer Dirk Zbikowski gibt es Kurse bei der Kreisjägerschaft für Anfänger bis zu den Könnern der „Dienstagsbläser“.
>> INFORMATION UND MAIFEST
Die Kreisjägerschaft hat aktuell 626 Mitglieder. Wer mitmachen will: Der Kontakt zu den Waldkäuzen und Hornissen ist schnell hergestellt unter info@muelheimer-jaeger.de oder 48 71 94.
Zum Feiern und Kennenlernen lädt die KJS am 1. Mai ein zur Maifeier in die Waldschule von 11 bis 18 Uhr. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, die Waldkäuze erkunden mit Kindern und Erwachsenen den Wald und die Waldschule.
Wer möchte, kann sich einen Nistkasten bauen. Die Dienstagsbläser und die Waldschul-Hornissen blasen jagdliche und andere Stücke. Zudem gibt es die Chance ein Kinderfest mit 15 Freunden in der Waldschule zu gewinnen, Führung und Waldspiele inklusive.