Mülheim. Ein junger Mann aus Mülheim ist nach einem Sprung von einer Brücke gestorben. Zahlreiche Rettungskräfte hatten nach dem 22-Jährigen gesucht.
Am Freitagabend hat die Feuerwehr nördlich der Konrad-Adenauer-Brücke jenen 22-Jährigen tot aus der Ruhr geborgen, der am Sonntag zuvor von der Schloßbrücke gesprungen war und nach dem über Tage vergeblich gesucht worden war.
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Gegen 19.30 Uhr am Freitag hatte ein Bürger die Wasserrettung der Feuerwehr zur Konrad-Adenauer-Brücke gerufen. Dort hatte er ein bis dato „undefinierbares Objekt“ an der Wasseroberfläche gesichtet. Während das Rettungsboot noch zu Wasser gelassen wurde, entdeckten die übrigen Feuerwehrkräfte den Fund unweit der Brücke im Wasser. Kurze Zeit später herrschte traurige Gewissheit: Es handelte sich um einen leblosen jungen Mann, den die Rettungskräfte zum Schiffsanleger der Friedrich-Wilhelms-Hütte brachten. Die Kriminalpolizei bestätigte am Samstagmorgen, dass es sich bei der ihr übergebenen Leiche um jenen 22-Jährigen handelte, der seit Sonntag vorheriger Woche vermisst wurde.
Zwischen Brücke und Fontäne zuletzt gesichtet
Der 22-Jährige war am 22. April gegen 17 Uhr von der Schloßbrücke gesprungen. Möglicherweise um zu helfen, laut Polizei vielleicht aber auch, um seinem Bekannten in die Ruhr zu folgen, war ein zweiter junger Mann, ein Bekannter des 22-Jährigen, in die Ruhr gesprungen. Ein anderer Mann ging vom Ufer aus in die Ruhr, um dem 22-Jährigen zu helfen. Doch es scheiterte.
Zwischen Brücke und Fontäne wurde der 22-Jährige zuletzt gesichtet. Er hatte mit den Armen gewedelt, bevor er unterging. Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Ruhr, die DLRG-Wasserwacht rückte aus, ebenso eine Taucherstaffel aus Essen, das Wasser wurde mit Sonargeräten abgesucht. . . Doch die große Suchaktion, die am Montag fortgesetzt wurde, blieb ohne Erfolg.
Starke Strömung der Ruhr kann tückisch sein
Jetzt konnte nur noch der Leichnam des Syrers geborgen werden, der im Nordosten der Innenstadt wohnte. „Wir gehen stark von einem Unglücksfall aus, nicht von einem Suizid“, sagte eine Polizeisprecherin. Der Syrer sei „wahrscheinlich zum Spaß“ von der Brücke in die Ruhr gesprungen und habe die Gefahren unterschätzt. In den Gesprächen mit dem ebenfalls aus Syrien stammenden Bekannten habe sich das bis dato aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse aber nicht mit aller Gewissheit klären lassen.
Ein Brückensprung in die Ruhr birgt große Gefahren. Die Ruhr ist mitunter nur 2,5 Meter tief, die starke Strömung kann tückisch sein, auch die Wassertemperatur kann ihr Übriges zu einer Tragödie beitragen, wie nun geschehen.
Traurige Gewissheit: Die Kriminalpolizei hat bestätigt, dass es sich bei dem Toten, der am Freitag in Mülheim am Ufer der Ruhr entdeckt worden war, um einen 22-jährigen Mülheimer handelt. Der Mann war am vergangenen Sonntag von einer Mülheimer Brücke gesprungen.
Ein Zeuge hatte die Feuerwehr am Freitagabend gerufen und an der Konrad-Adenauer-Brücke im Wasser einen "verdächtigen Gegenstand" gemeldet. Rettungstaucher mussten jedoch feststellen, dass es sich nicht um ein Objekt, sondern einen leblosen, menschlichen Körper handelt. "Die Notärztin konnte nur noch den Tod feststellen", teilte die Polizei am Freitagabend mit.
Am Samstagmorgen konnte die Kriminalpolizei den Toten "zweifelsfrei als den Mann identifizieren", der von der Schloßbrücke in Mülheim gesprungen und nicht wieder aufgetaucht war. (red)