Mülheim. . 130 Tonnen Grünschnitt brachten Mülheimer allein im April zur Pilgerstraße. Einfahrt zum Recyclinghof sorgt für Stau. Warum keine eigene Zufahrt?
„Das ist ja irrsinnig“, denkt Leser Günther Schmalz aus Speldorf, als er mit seinen Gartenabfällen nach langem Warten in der Autoschlange vor dem MEG-Recyclinghof endlich an der Einfahrt ankommt.
Denn kurz hinter dem Tor an der Pilgerstraße verrät ein Schild dem geduldigen Hobbygärtner, dass es für den Grünschnitt eine eigene Spur zu separaten Containern gibt. „Einordnen“ heißt es dort für die Kunden, links werden Hausmüll und Co. verklappt, rechts hingegen der unerwünschte Wildwuchs aus der heimischen Botanik.
Warum eigentlich nicht gleich so? „Man könnte ja schon etliche Meter zuvor ein solches Hinweisschild aufstellen“, meint Schmalz entnervt von der ,unnötigen’ Warterei in einer Reihe mit entrümpelten Sperrholzregalen und ausgedienten Hochleistungsfönen. So könnten die Grünen gleich rechts vorbei.
Es gibt nur eine mögliche Zufahrt für Privatkunden
Gute Idee, stimmt Dirk Eurskens, Leiter der Recycling-Anlagen bei der MEG, im Grunde zu. Denn die ersten Sonnenstrahlen haben dafür gesorgt, dass die Mülheimer gut 460 Tonnen Grünschnitt vorbeibrachten, allein 130 davon in der ersten Aprilhälfte.
Doch der vermeintliche Irrsinn hat auch Methode. Denn um die zügige Mülltrennung umzusetzen, hilft kein vorgelagertes Hinweisschild – man müsste vielmehr den Autoverkehr noch vor dem Gelände trennen können. „Es gibt aber nur eine mögliche Zufahrt für Privatkunden“, erläutert Eurskens. Die übrigen Spuren dienen der Ausfahrt, dem Wiegen von ausfahrenden wie einfahrenden Fahrzeugen. „Wir haben strukturell ohne einen Umbau der Ein- und Ausfahrten keine andere Möglichkeit, das Anliefern von Grünschnitt zu beschleunigen.“
Und selbst dann verlagerte sich das Problem bei starkem Andrang auf die Pilgerstraße, die nur einspurig in beide Richtungen verläuft.