Mülheim. . Ein Discounter will sich an der Heerstraße ansiedeln. Die Bauanfrage passt der Stadt Mülheim nicht ins Konzept, das Stadtteilzentrum zu schützen.
Einen Lebensmittel-Discounter will die Stadtverwaltung zum Schutz des Speldorfer Nahversorgungszentrums nicht an der Heerstraße sehen. Sie versucht, die Ansiedlung baurechtlich zu unterbinden.
„Uns liegt eine Voranfrage für einen Discounter-Markt mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern vor“, bestätigte Planungsamtsleiter Felix Blasch auf Anfrage, warum heute die Bezirksvertretung 3 für nur einen einzigen Tagesordnungspunkt zusammenkommt. „Der Standort ist aus unserer Sicht nicht geeignet, es geht uns darum, den zentralen Versorgungsbereich Speldorf zu sichern und seine weitere Entwicklung zu unterstützen. Ein Markt an der Heerstraße wäre hier kontraproduktiv“ sagt Blasch. Über Paragraf 15 des Baugesetzbuches will die Stadtverwaltung das Gesuch per politischem Beschluss zurückgestellt sehen. Gleichzeitig will die Stadt für das Areal zwischen Heerstraße und altem Speldorfer Güterbahnhof ein Bebauungsplanverfahren in Gang setzen, um ungewollte Entwicklungen dauerhaft abzuwehren. Führt die jetzt gewählter Gangart nicht zum Erfolg, könnte die Politik auch noch eine Veränderungssperre verhängen.
Ziel: Entlang der Heerstraße kein Einzelhandel
Konkret geht es um das Grundstück an der Heerstraße 27. Hier, unweit des Kreisverkehrs, will sich ein Lebensmittel-Discounter auf brachliegendem Grundstück ansiedeln. Vom ehemaligen Tengelmann-Klimamarkt (heute Edeka) ist das Areal nur durch die Güterbahnlinie getrennt. Die Stadt sieht das Vorhaben nicht im Einklang mit dem Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2015, mit dem das dereinst durch die Entwicklungen am Hafen ohnehin stark gebeutelte Stadteilzentrum an der Duisburger Straße geschützt werden soll.
Im neuen Bebauungsplan soll festgeschrieben werden, dass sich entlang der Heerstraße kein Einzelhandel mit Relevanz für das Stadtteilzentrum und die Nahversorgung niederlassen kann. Erst vor Jahren konnte mit Rewe ein neuer Ankermieter für das Speldorfer Depot gewonnen werden. Die Wiederbelebung will die Stadt nicht gefährden.