Mülheim. . Besucher ließen es sich beim zweiten Street-Food-Festival auf dem Rathausmarkt schmecken. Imbiss-Händler freuen sich über klingelnde Kassen.
Eigentlich hätte Pastrami-König Werner Glitza schon am Freitagabend seinen Imbiss-Thron räumen können. Denn zum Auftakt des Street Food & Music Festivals am Rathausmarkt klingelten bereits so hohe Einnahmen in der Kasse, wie zur Veranstaltung im vergangenen Jahr nach vier Tagen. Auch der Samstagnachmittag hatte es gut mit den Händlern gemeint und den Markt mit „Fußvolk“ gefüllt wie sonst selten. Für die Dortmunder Macher „Just Festivals“ ist die reisende Schnellimbisswagenburg mit Musikbegleitung bereits zur Halbzeit ein Erfolg.
Dabei geht es im Grunde um Essen auf die Hand nur eben für Bares wie im Restaurant: Der „Straßen-Preis“ für den Burger liegt bei leicht gesalzenen acht Euro – plusminus und ohne Beilage, gerollte Eisspäne im recyclebaren Bio-Becher wandern für 6,50 Euro über den Tresen.
Viele zufriedene Gesichter an den Biertischen
Zugegeben: Viele zufriedene Gesichter an den Biertischen verraten „es schmeckt“. Die „Blauschimmelkäseverführung“ hat einen Bestrich mit Feigen-Waldbeerenmus und selbst Süßkartoffeln kommen mit Trüffel-Petersilien-Parmesan auf den Teller. „Männermarmelade“ heißt auch der Stoff mit dem Pastrami-König Glitza sein dünn geschnittenes Räucherfleisch adelt. „Klingt eben interessanter als ‘Bacon Jam’“, befindet der Sandwich-Souverän.
Doch nicht nur sprachlich will das „Fußvolk“ unterhalten sein, Chris Habernoll – einer der Festivalmacher – hat eine Mischung aus Gitarrenfolk, Coverbands und Reggae angeheuert. Kinderschminken und Hüpfburg ergänzen das Programm am Familiensonntag. „Der Rathausplatz ist ein wirklich schöner Ort, man kann sich hier im Kreis aufstellen“, ist Habernoll mit dem Auftakt zufrieden und stellt klar: Das erste Street-Food-Fest vor einem Jahr geht nicht auf seine Kappe – auch wenn mancher Händler damals mit an Bord war.
Eis-Kreationen zum Rollen
Die Chancen stehen gut für eine Fortsetzung, dabei sind die Festivalmacher fleißig unterwegs: 18 Termine zwischen Duisburg, Dortmund und Iserlohn. Mülheim kam mit auf die Route, weil das Karibisch-Festival im vergangenen Jahr am Ende doch erfolgreich war.
Als Schnellimbiss-Veranstaltung sieht Habernoll das Festival deshalb nicht: „Wir haben Street Food aus allen Ecken der Welt: Jamaika, Venezuela, Finnland, USA …“ Zudem werden Cocktails und Wein serviert. Es gibt karibisches Curryhuhn und Rasta Soup. Ein Stück weiter staut es sich vorm Eisstand: „Ice Rolls“ sind wie Cannelloni gerollte Eisblätter. Eine flüssige Speisemischung wird auf eine kalte Platte gegossen, nach Wunsch werden etwa Brownie-Stücke hineingehackt, ein paar Minuten später schabt man die Eisschicht in Rollen von der Platte. Lecker? Ja, bestätigen viele – nur dauert’s einige Zeit, bis man’s auf den Händen hält. Von wegen Fast Food.
Burgerfleisch an Ruccula mit Trüffel-Balsamico und Avocado? Liselotte Stache sitzt lieber an ihrem Schälchen mit Pommes. „Ich bin vorbeigekommen, um Menschen zu treffen und das Wetter zu genießen“, verrät die Seniorin. Die vollmundig präsentierten Versuchungen lassen sie kalt, feines Lächeln umspielt ihre Mundwinkel: „Sie wissen doch, was der Bauer nicht kennt ...“.
Nächster Termin in Duisburg
- Das nächste Steet Food & Music Festival ist beim Nachbarn Duisburg (Königstraße) vom 13. bis 15. April. Infos und Termine: www.streetfoodmusic.de
- Parallel zum Streetfood-Markt fand an der unteren Schloßstraße der Blumenmarkt statt. Zahlreiche Händler boten den Besuchern dort Blühendes an.