Mülheim. . Der Präsident des Rennclubs Mülheim ist bei der Saisonpremiere am Dienstag ein gefragter Mann. Sogar der WDR berichtet live.
„Ich muss mir die Jacke zumachen, sonst schimpft meine Frau wieder“, sagt Karl-Dieter Ellerbacke mit einem Lachen. Der 73-Jährige ist auch beim Fototermin mit dieser Zeitung vollkommen entspannt. Dabei erlebte er nach einem Leben im Pferdesport am Dienstag eine Premiere.
Denn zum ersten Mal war Ellerbracke in seiner Funktion als Vorsitzender des neuen Rennclubs Mülheim federführend für einen Renntag verantwortlich. „Ich stehe tatsächlich zum ersten Mal auf der anderen Seite“, sagt der 73-Jährige aus Rödinghausen, der bei den Rennen in der Vergangenheit stets als Besitzer dabei war.
Vorarbeit verhindert Nervosität beim Präsidenten
Nervös sei er dennoch nicht gewesen. „Wir haben ja gut vorgearbeitet und haben ein Team, dass sich mit der Durchführung hier vor Ort auskennt“, sagt der Präsident. Im Vorfeld hatte der neue Verein auf dem Gelände alle Hände voll zu tun. „Alles hat so viele Jahre mehr oder weniger vor sich hingegammelt“, sagt Ellerbracke. Die Bahn selbst sei in einem guten Zustand gewesen. Auch die Sandbahn ist vor zwei Jahren erst erneuert worden.
Wichtig war dem neuen Klubchef vor allem, dass die Wege und Plätze für die Zuschauer in ordentliche Verfassung gebracht werden. Stolz ist er auf die große Leinwand, auf dem die Zuschauer das Renngeschehen verfolgen können, auch wenn sich die Pferde gerade in der weit entfernten Gegengerade befinden.
Ellerbracke muss jede Menge Hände schütteln
Am Renntag selbst ist für den Vorstand gar nicht mehr so viel zu tun. Dachte Ellerbracke. Doch anlässlich der Rennclub-Premiere musste der Präsident jede Menge Hände schütteln und nicht nur für diese Zeitung Interviews geben. Sogar der WDR schaltete um 19.30 Uhr in seiner Lokalzeit Ruhr live zur Rennbahn.
Was er an einem Pferderennen schätzt? „Wenn Sie zur Formel eins gehen, bezahlen Sie 300 Euro und bekommen kaum etwas mit. Hier sind Sie fünf bis sechs Stunden an der frischen Luft und können sogar noch etwas gewinnen“, sagt Ellerbracke augenzwinkernd.
Begrüßung und Betreuung der Gäste als Hauptaufgabe
Dass das viele Mülheimer offensichtlich genauso sehen, zeigte die Tatsache, dass an einem Dienstagabend fast 3000 Besucher zum Raffelberg kamen. „Ist es nicht toll, wie voll die Bahn ist?“, meinte der Präsident. Mit dem Wetter hatten die Veranstalter Glück. „Eine Prognose der Besucherzahl kann man vorher immer schwer abschätzen, es hätte ja auch von Beginn an regnen können“, sagte Karl-Dieter Ellerbracke.
Als seine Hauptaufgaben am Renntag bezeichnete der Präsident die Begrüßung und Betreuung der Gäste sowie die Siegerehrungen. Die erste davon übernahm Ellerbracke höchst selbst, danach wechselte sich der Vorstand ab. „Man muss mit dem Sieger ja auch mal einen Sekt trinken. Da müsste man ja aufpassen, dass man das letzte Rennen noch erlebt“, schmunzelte Ellerbracke. Der Präsident blieb auch in seiner neuen Rolle immer völlig entspannt.