Mülheim. Rotorblätter sind montiert, Netzanschluss ist fertig. Start noch vor Ostern geplant. Widerspruch von Anwohnern scheiterte vor Gericht.
Ein schweres Stück Arbeit ist am Wochenende in Styrum vollbracht worden: Seit Samstag steht die Windenergieanlage auf der Deponie am Kolkerhofweg. Zuletzt wurde in 108 Metern Höhe mit Hilfe eines Krans der sogenannte Rotorstern montiert. Jedes der drei Blätter ist fast 40 Meter lang und wiegt acht Tonnen. Der Schwertransport sollte eigentlich schon Mitte März eintreffen, doch die Genehmigungen hatten sich verzögert.
Nach der Montage des Windrades am Ruhrbogen mit einer Gesamthöhe von 150 Metern äußerten sich die Betreiber zufrieden: „Wir freuen uns, dass alles reibungslos abgelaufen ist“, sagte Volker Weißhuhn, einer von zwei Geschäftsführern der eigens gegründeten Energiepark Styrumer Ruhrbogen GmbH (ESR). Nach Angaben der ESR ist auch der Netzanschluss fertig. Noch in dieser Woche könne die Windenergieanlage in Betrieb gehen.
Anwohner befürchten Lärmbelästigung und Schatten
Die ESR, eine gemeinsame Gesellschaft der Mülheimer Medl und der Gelsenwasser AG, arbeitet an dem Projekt seit nunmehr drei Jahren. Die Baugenehmigung lag Ende 2016 vor, dagegen hatten Anwohner und eine Bürgerinitiative Widerspruch eingelegt, weil sie Lärm und Schatten durch die Rotorblätter befürchteten. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf lehnte den Widerspruch ab, eine Berufung wurde nicht zugelassen. Dies sei entschieden und mündlich mitgeteilt, erklärt ESR-Geschäftsführer Weißhuhn, die schriftliche Urteilsbegründunge stehe allerdings noch aus.
Die Windenergieanlage in Styrum hat eine Nennleistung von 2,3 MW. Sie soll jährlich fünf Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, womit man laut Betreiber 2000 Drei-Personen-Haushalte versorgen könne. Die Energie, die ihre Errichtung kostete, habe sie nach sechs Monaten Laufzeit selber wieder erzeugt.